Songs, die das Leben schreibt

 

Drei Jahre ließen sich Across The Delta Zeit um einen Nachfolger von Dancing to Architecture zu veröffentlichen. Zeit, die sie gut genutzt haben, scheint es. Am 28. Mai erscheint Passports & Souvenirs in 3 verschiedenen Varianten. Als kostenlosen Download, als einfache CD im Kartonschuber oder als Special Edition in einer exklusiven Box in schmuckschatullenähnlicher Form. Das Glanzstück der Indie-Rocker und wird gänzlich ungewohnte Schallwellen verbreiten. Ein Echo gibt es vorab schon mal hier!„Passports & Souvenirs transformiert thematisch Gedanken und deren Folgen in Gesprochenes, Gesungenes und Vertontes: Das Aufnehmen und Interpretieren erlebter Umstände in der belebten Gesellschaft von heute, das Hinterfragen der eigenen Grundposition und der Quellen dafür“ So erklärt Johannes Reisinger, Sänger von Across The Delta, die Inspiration und Interpretation ihres zweiten Werkes Passports & Souvenirs. Unrecht hat er bei dieser Beschreibung sicherlich nicht. Über die Ausführung lässt sich streiten.

Hier sind grandiose Musiker am Werk

Die tadellose Soundqualität des Tonträgers, das musikalische Talent und Hang zum Perfektionismus der Band steht ganz außer Frage. Man merkt hier wirklich, dass grandiose Musiker am Werk sind, die offensichtlich bereit sind, sehr viel Arbeit und Zeit dafür zu verwenden, dass sich ihre Musik möglichst gut anhört. Das ist ihnen auch zweifellos gelungen, jedoch die Sound- und Ideenvielfalt scheint bei anderen Bands mehr im Vordergrund zu stehen. Across The Delta erinnern vom Klang sehr stark an Dredge, nur ohne das seltsame Vogelgezwitscher, und Placebo in ihrer Anfangszeit, was die Melancholie und Progressivität einzelner Stücke betrifft. Von der Komplexität können Sie sich sogar mit Tool, Meister in dieser Disziplin, messen, auch wenn die in eine völlig andere Richtung ausschlagen.

Bei Passports & Souvenirs haben sich Across The Delta mit hörbaren Auswirkungen von ihrem ursprünglichen Produzententeam getrennt. Das Zweitlingswerk klingt reifer und dennoch verspielt. Das komplette Album eignet sich hervorragend für stimmungsvolle Abende zu zweit, zum Kochen oder gemütlichen Abhängen. Wer auf der Suche nach dem Partykracher schlechthin ist, hat mit diesem Album nicht viel angefangen. Das stört aber nicht im Mindesten, und am wenigsten wohl die Band selbst.

„Unit Exploded“ hat Ohrwurmcharakter

Bis auf „ Symbol Eraser“, ein ausgesprochen ruhiges Stück, hat jeder Song einen vom Drummer sehr genial gespielten Tempowechsel. Passend zum Namen des Albums kommt gleich beim ersten Lied und Titelsong „Passports & Souvenirs“ dank einer typischen Lautsprecherdurchsage Flughafenatmosphäre auf. Dieses Stück beeindruckt durch sehr schöne Klavierklänge, die besonders am Anfang durch ihre Geschwindigkeit und Verspieltheit an das Bild vom Wasserspiel eines kleinen Bächleins erinnern. „Everlasting Sound“ ist das progessivste Lied des Albums, überrascht aber trotzdem mit Heiterkeit und einer sehr eingängigen Melodie. Ein eindruckvoller Groove gelingt Across The Delta bei „Unit Exploded“. Dieses Musikstück hat Ohrwurmcharakter und spricht mit seinen alternativen Klängen sicherlich auch Fans von Bands wie Coldplay an.

Dem Gehirn einfach mal eine Pause gönnen

Für Freunde des besonders interessanten Drumspiels ist „Passive Acting“ wärmstens zu empfehlen. Komplett gegensätzlich dazu sind definitiv „Sunless Shadowboxer“ und „Symbol Eraser“. Beide Lieder haben eine unaufdringliche und unbeschwerte Melodie, bei der es extrem leicht fällt, dem Gehirn einfach mal eine Pause zu gönnen. Sie sind somit auf diesem Album die perfekten Songs zum einfach Treiben und seine Gedanken schweifen lassen.
Lebhaft wirds bei „A Landslide“ und „Passangers, Inhale“. Letzteres gibt von der ersten Sekunde an Gas und lässt einen mit seinem interessanten Rhythmus bis zum Schluss nicht mehr los.
Fazit: Das Album Passports & Souvenirs ist eine gelungene Sammlung an Erinnerungen und Eindrücken von Leben on the Road. Einfach reinhören und sich berieseln lassen.

Links und Webtipps:

Foto: Across the Delta