Frittenbude: „Da sind wir viel zu dumm dafür“

 

Energiegeladene Shows, ein tanzendes Publikum und ein unverkennbarer Stil – Markenzeichen der Formation Frittenbude. Im Rahmen ihres Aufenthaltes wähernd des diesjährigen Linzfest sprach subtext.at mir ihnen über Vermummungsverbote, Vergleiche mit anderen Bands – und welches Klischee der Deutschen sie bestätigen.subtext.at: Ihr habt gerade Euer neues Album releast, was darf man erwarten?
Ruede Sucre:
Es ist auf alle Fälle ein Frittenbude Album und setzt da an wo unser letztes Album aufgehört hat, oder Martin?
Midimúm: Ja wir sind einen kleinen Schritt weiter gegangen, oder einen großen?
Ruede Sucre: Ich würde sagen so einen Halbgroßen. Also: Holt es Euch!

subtext.at: Was haltet Ihr davon , wenn Ihr mit Bands wie Deichkind und Mediengruppe Telekommander verglichen werdet?
Ruede Sucre:
Ich habe die Erfahrung gemacht das die Vergleiche meistens von Leuten Preis gegeben werden die nicht in der Szene drinnen sind, so habe ich zum Beispiel keine Ahnung über Heavy Metal und würde Guns’n Roses mit AC/DC vergleichen und ein Metaler dreht da durch wenn ich die vergleiche.
Midimúm: Die Leute können Vergleiche machen wie sie wollen, wir wissen ja das wir was Eigenständiges machen und wenn die Leute irgendwelche Anhaltspunkte brauchen um den Style festzustellen dann ist das schon in Ordnung.

subtext.at: Ihr seid ja aktiv in der linken Szene in Bayern? Hattet ihr schon mal Probleme mit der Polizei?
Ruede Sucre:
Ja natürlich, wir sind aber nicht Mitglied oder so, wir tun da mehr unseren Teil dazu indem wir da ab und zu Solikonzerte geben und dadurch die ganze Aktion unterstützen.

subtext.at: Ihr habt ja auch viele gesellschaftspolitische und politikkritische Texte. Was wäre Euer Weg aus der Krise?
Ruede Sucre:
Wow, keine Ahnung. Ich denke man sollte alles neu überdenken. Ich kann dir da aber ehrlich gesagt keine Antwort geben, alleine deshalb weil ich „Lösung“ als das Unwort des Jahres betrachte. Du hörst das ständig in Werbungen: Wir haben die Lösung für ihr Problem. Also Lösungen können wir keine anbieten, da sind wir viel zu dumm dafür.
Midimúm: Vielleicht muß jeder etwas bescheidener sein.
Ruede Sucre: Ja, jeder sollte netter sein, erst zu sich selbst und dann zu allen anderen.

subtext.at: Auf eurer MySpace-Seite seid ihr alle vermummt fotografiert, was haltet ihr vom Vermummungsverbot?
Ruede Sucre:
Das finde ich ganz schlimm, weil jeder Mensch darf ja aussehen wie er will und wenn ich jetzt grad keinen Bock hab das wer den Herpes an meiner Lippe sieht dann tu ich mir ein Tuch über meine Lippe oder setze mir eine Fuchsmaske auf oder was weiß ich, da sollte eigentlich jeder machen können was er will. Blöd ist dann halt nur wenn man dann so auf eine Bank oder in eine Tankstelle geht, aber wenn man sich lustig verkleiden will sollte man das auch tun können.
Midimúm: Ich fahr auch jeden Fall im Sommer nach Ägypten und schau mir die Mumien an. (lacht)

subtext.at: Ihr habt auch schon einige Soloprojekte am Laufen. Wie wird es mit Frittenbude weitergehen?
Ruede Sucre:
Ich würde sagen so wie bisher. Solange die Leute Lust daran haben uns zu hören und wir Spaß daran haben, wird das auch nicht aufhören. Wenn wir irgendwann keine Lust mehr drauf haben dann hören wir halt auf, aber momentan nicht.

subtext.at: Und als Letztes, mit was esst ihr Eure Fritten am liebsten?
Ruede Sucre:
Ja, rot-weiß natürlich. Am besten ist es wenn man das ganze dann noch so vermischt, das gibt das so eine rosafarbene Sauce, das Beste was es gibt! Und natürlich muß das Frittenfett in dem die gemacht werden sehr alt sein, am Besten mindestens 1 Monat oder so. Was natürlich nicht sein darf, aber so sind sie am Besten.

Link: Frittenbude auf Myspace

Foto: Christoph Thorwartl