DMD KIU LIDT – einfach unaussprechlich

„Ja, Panik“ Was war das nur für ein Hype. Und ich konnte ihn einfach nicht verstehen. Die Band aus Österreich, die ihre Wurzeln sichtlich (und wohl auch verständlicherweise) nur zu gerne abzuschütteln wagte, passte mir bisher in keine Playlist. Und in Wahrheit habe ich mich auch zu wenig mit ihnen beschäftigt. DMD KIU LIDT aber genießt jetzt plötzlich Dauerrotation. Warum nur?

Vielleicht weil es dich nur als den einen gibt, hinter dem das Viele liegt. Nevermind, Lied Nummer 6, wurde schon nach wenigen Minuten bei einer langen Autofahrt mitgesungen. Suicide gefiel von Hören zu Hören immer mehr. Und wieder einmal hat es eine Musikgruppe geschafft, in 15 grandiosen Liedern ein stimmiges Gesamtpaket zu schnüren. Kein Lied, bei dem ich schnell zum Player switche und auf Forward klicke. Ja, Panik bieten auf ihrem Album eine so wunderbare Abwechslung aus Melancholie, Wut und auch fast unnatürlicher Freude, eine perfekte Mischung aus deutschen und englischen Wortfetzen, eine Symbiose passender Musik zu den unzähligen Worten, die man uns erzählen will.

Zwischen dem ersten Hören des Albums und diesem Artikel liegen nun schon acht Tage. Acht Tage, in denen sich unzählige Vergleiche mit deutschen Bands angeboten haben, immer wieder habe ich Spuren von ihnen gespürt. Die Medien (purzelbaumschlagend vor Euphorie) nannte auch mehrmals Herrn Falco als Vergleichsmoment. Aber in Wahrheit kann man sie nicht vergleichen. Aber in Wahrheit kann man sie nicht vergleichen. Selten, dass es eine Band schafft, sich nach zwei von mir wenig beachteten Werken mit einer LP mit dem wohlklingenden Namen DMD KIU LIDT einen Platz im Ohr, im Kopf und im Herzen zu verdienen.

Ich kann diese 5 Jungs, die ich nicht wirklich in Genres packen will, nur jedem ans Herz legen, der nachdenkliche, tiefgründige Texte mit herausragender Musik und toller Stimme hören will. Selten etwas so Hörenswertes gehört. Dankeschön, dafür. Und … ja, Panik ist wohl erst angebracht, wenn das letzte Lied erklingt … aber ihr kennt doch sicher die Replay All-Taste, oder?

Wenn ihr Ja, Panik live erleben wollt habt ihr kommenden Freitag dazu Gelegenheit. Sie spielen am 20. Mai auf der FM4-Bühen beim LINZFEST. Natürlich wird es auf subtext.at auch wieder ein Interview geben, und ach das neue Album werden wir dann verlosen.

DMD KIU LIDT von Ja, Panik
Label: Staatsakt
Erhältlich unter www.ja-panik.com oder bei Amazon!

Foto: Christoph Voy
Artikel erschienen unter just4ikarus.wordpress.com

29 Jahre alt - Literarischer Blogger (Neon|Wilderness), Autor ("Volle Distanz. Näher zu dir"), Medienblogger (dominikleitner.com), Printschreiber (MFG Magazin), freier Journalist (u.a. BZ), CD-Kritiker (subtext.at) und Detektiv (365guteDinge)