MONA: Eiserne Wille & Disziplin

Selbstbestimmt und selbstbewusst: Mona werden als die neuen Retter des Rock’n’Roll angesehen, gepriesen und verehrt. Aber muss dieser überhaupt gerettet werden? Und tun das nicht schon genügend Bands? Wie dem auch sei – der Rock liegt der Gruppe aus Nashville sichtlich im Blut. Wie könnte es auch anders sein, wenn man im Gebiet von Tennessee aufwächst. Dort, wo der Whiskey zu Hause ist und von den Bäumen gepflückt werden kann.

Die Konkurrenz schläft bekanntermaßen nicht – aber sie belebt das Geschäft. Vor allem im Musikbusiness. Mit Adleraugen wird jeder weitere Schritt unabhängig voneinander begutachtet. Ein Fehltritt, und schon kann es vorbei sein mit dem Traum von der ganz großen Karriere. Was die Gebrüder Followill können, können Mona schon lange. Die einen haben mit ihrer letzten Veröffentlichung „Come Around Sundown“ nicht unbedingt das große Los gezogen, da schicken sich Mona an, mit ihrem Debüt die Leute für sich zu gewinnen.

Die vielen vergilbten Schnappschüsse auf dem Cover demonstrieren aber etwas anderes: Hier wird in Erinnerungen geschwelgt. Ein Bild beim Anschneiden der Hochzeitstorte, ein Löwe, der gerade sein Mittagessen genüsslich verspeist, ein weißes Pferd, zwei boxende Kinder und noch mehr Menschen, die so aussehen, wie Menschen auf alten Fotos eben aussehen. Die Welt ist nicht schwarz, nicht weiß, sondern grau und Mona schöpfen ihre Kraft aus der Melancholie. Sänger Nick Brown liefert Geschichten aus der schillernden Großstadt mit dem Blick eines Mannes, der auch die ländliche Tristesse sehr gut kennt. Erdig und traditionell geht die Band zu Werke. Euphorie als Strategie könnte das Motto lauten. Starke Riffs paaren sich mit coolen Hooks („Lean Into The Fall“), die Eingängigkeit mit großen Lettern schreiben. „Shooting The Moon“ wälzt sich so schön im Dreck, dass man es gleichtun möchte. Kings Of Leon, gebt es zu, ihr seid ein bisschen neidisch.

Der Big-Rock-Refrain von „Limit To Your Love“ macht nach dem ersten Hören schon süchtig. Wehende Haare mag man sich vorstellen. Schöne, adrett gekleidete junge Leute, wie sie sich zur Musik bewegen. Reife und juveniler Furor vertragen sich nicht? Bitte einmal „Teenager“ anhören. Oder „Trouble Over Way“. Trotzdem nimmt „Mona“ einen vielleicht nicht gleich im Sturm, sondern entfaltet seinen Zauber mit aller Nachhaltigkeit.

Facts:
Mona – Mona
Gesamtspielzeit: ca. 35 Minuten
Island (Universal Music)

Links & Webtips:
monatheband.com
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twitter.com/MONATHEBAND

Foto: Universal Music

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