Scott Matthew: Gallantry’s Favorite Son live in Linz

Zugegeben, Konzerte mit Sitzplätzen rufen normalerweise bei mir schon Vorsicht hervor. Das Sitzplatzkonzert am Donnerstagabend im Linzer Posthof rief jedoch etwas anderes hervor – Begeisterung. Grund dafür war „Gallantry’s Favorite Son“ – Scott Matthew. 

Den Opener des Abends machte Mark Hamilton a.k.a. “ Woodpigeon“, der mit einem Mix aus Melancholie und Ironie überzeugen konnte. Spätestens bei seiner „Ode an den Westbahnhof“ – oder warum „Mausi“ noch schlimmer klingt als „Schatzi“ – hatte er das Publikum für sich gewonnen und es gut auf den Headliner des Abends, Scott Matthew, vorbereitet. Dieser zeigte sich, wie erwartet, etwas schüchtern auf der Bühne, hatte in Linz offensichtlich nicht mit so tosendem Applaus gerechnet (wie auch wir übrigens nicht), und hatte anscheinend noch eine Rechnung mit der Kirche offen. „Sweet Kiss in the Afterlife“ und „In the End“ sind nunmal eher blasphemisch als euphorisch anzusehen. Dem Publikum aber hat es gefallen – schließlich haben es in Linz noch nicht viele geschafft, nach drei Zugaben noch immer frenetisch gefeiert zu werden.

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.