Dream Theater @ Gasometer Wien

Wenn fünfminutige Instumentensoli gepaart mit tosendem Applaus des Publikums eine Konzerthalle füllen, dann kann das eigentlich nur eines heißen: Dream Theater steht auf der Bühne. So auch am Samstagabend, dem 18.2., in der Planet.tt-Halle im Wiener Gasometer. Und so viel kann verraten werden: es hat sich ausgezahlt!

Samstagabend, ein für die letzten Wochen milder Abend, und Vorfreude, wie man sie sonst nur bei ganz wenigen Konzerten empfindet. So in etwa zur Ausgangssituation. Gut gelaunt begibt man sich also zum Venue, holt sich unkompliziert wie immer seinen Fotopass und hat mit der obligatorischen freiwilligen Spende für die Pressekarte zugunsten von „Ärzte ohne Grenzen“ sogar noch das Gefühl, die gute Tat des Tages abgeschlossen zu haben. Im Venue selbst gönnt man sich dann das erste Getränk – es war stellenweise unerträglich heiß, auch vor dem eigentlichen Konzert, und Flüssigkeitszufuhr war an diesem Abend mehr als notwendig. Auch wenn es, wie auf Metal-Konzerten üblich, einige dann doch etwas übertrieben hatten.

Um 20 Uhr betritt dann der Supportact des Abends, „Periphery“ aus der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C., die Bühne. Ihre halbstündige Show erinnerte bereits entfernt an Dream Theater, hatte jedoch ein Manko: sie dauerte eben nur eine halbe Stunde. Das heißt vierzig Minuten Pause zwischen Periphery, und dem, weswegen die planet.tt-Halle im Gasometer sich später in eine riesengroße Sauna verwandeln sollte: Dream Theater.

Um 21.10, nach der Rehydrationsphase, betrat unter tosendem Applaus der Mainact die Bühne. Abgesehen davon, dass die 3-Song-Regel für Fotografen aufgrund der jeweiligen Länge der Songs fast schon komfortabel ist, bewiesen Dream Theater vor allem eines: Können. Drummer Mike Mangini – Fünfminutensolos inklusive – begeisterte ebenso wie Gitarrist John Petrucci, der meinen subjektiven Eindruck, einer der aktuell besten Gitarristen zu sein, bestätigte. Auf die Idee, den Konzertsaal zu verlassen, konnte man also beim besten Willen nicht kommen. Und die über zwei Stunden, die Dream Theater auf der Bühne standen, haben sich definitiv ausgezahlt und machen schon Lust auf das nächste Live-Konzert.

Fotos: Christoph Thorwartl


Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.