Fasching. Ein Zwiespalt.

Es ist die wohl unnötigste Zeit des Jahres. Lustig sein um des Lustigsein wegen nervt ganz einfach. Und dann noch diese unnötigen Verkleidungen … ich hasse es. Aber bin ich erst einmal jemand anderer, ist es in Wahrheit gar nicht mehr so schlimm.

Alle Jahre wieder bin ich gefangen: Als Einziger in einem Freundeskreis voller Faschingsliebhaber. Bei manchen meiner Freunde sieht es beinahe so aus, als würden sie für diese Tage leben: kaum zu glauben, wie viel sie sich für ein Kostüm antun. Ich hasse es. Ich hasse es abgrundtief. Doch jedes Jahr wieder lasse ich mich überreden, doch mit zur Party zu kommen. Anfangs will ich gar völlig kostümfrei bleiben, schlussendlich habe ich dann aber wohl oder übel zumindest eine Perücke auf.

Und wisst ihr was? Wenn man dann, so wie dieses Jahr, als Holländerin unterwegs ist, neben zwei Babys, sieben Frauen, einem Black Swan, zwei Clowns und einem LMFAO, einem Bierpolizisten und einem venedischen Maskenträger sitzt, an seinem Grapefruit-Radler nippt und immer neue Verkleidungen auftauchen, wenn so richtig furchtbare Faschingsmusik (á la DJ Ötzi oder Micky Krause) zu hören ist, dann … ja, dann liebe Menschen, wird es sogar für den schlimmsten Faschingshasser zumindest ein schöner Spaß.

Ich bin zwar grundsätzlich das ganze Jahr über verrückt, spontan und manchmal auch verkleidet, bräuchte also somit diesen „Feiertag“ (im Salzkammergut ist es das wirklich) nicht unbedingt, aber es ist doch immer schön, lauter glücklich und lustig dreinschauende Menschen zu sehen. Weil: Vielleicht haben sie ja sonst nix zu lachen, dann soll ihnen zumindest dieser Tag bleiben.

Und jetzt bleibt mir nichts mehr, außer euch allen frohe Faschingstage zu sagen. Gehabt euch wohl, verkleidet euch schön, und bleibts schön brav, okay?

29 Jahre alt - Literarischer Blogger (Neon|Wilderness), Autor ("Volle Distanz. Näher zu dir"), Medienblogger (dominikleitner.com), Printschreiber (MFG Magazin), freier Journalist (u.a. BZ), CD-Kritiker (subtext.at) und Detektiv (365guteDinge)