Welcome to Hell

Das waren die einleitenden Worte von Christine Dollhofer und sie beschrieb damit sehr gut die Situation in der sich die Protagonisten des Films befinden. In „Hell“ kämpfen die Menschen um ihr nacktes Überleben. 

Die Sonneneinstrahlung hat in den letzten Jahren stark zu genommen und nach nur kurzer Zeit im freien verbrennt jegliche unbedeckte Haut. Wasser ist der Wertvollste Rohstoff, gefolgt von Benzin, denn jeder sucht nach Wasser.
Der Regisseur Tim Fehlbaum nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise einer kleinen bunt zusammen gewürfelten Gruppe, die sich in die Alpen begibt. Dort erhoffen sie sich in Höhlen und Gletscherspalten auf Wasservorräte zu stoßen. Doch auf ihrem Weg dorthin wird schnell klar, dass die wenigen Lebenden, die der Hitze entgegen kämpfen, allein an ihrem Überleben interessiert sind und schon lange jeglichen Skrupel verloren haben.

Fehlbaum schafft es dabei, die vertrocknete Welt glaubwürdig dazustellen. Die Wälder durch die, die Reise führt, sind trocken und dürr. Die Bilder sind hell und der Zuschauer wird genau so geblendet, wenn sich die Kamera aus einem dunklen Raum in die Freiheit bewegt, wie die Protagonisten des Films selbst. Man spürt beinahe die Hitze, denen die wenigen Überleben ausgesetzt sind. Lediglich ab und an wirken einzelne Totalen in der Postproduction zusammengestellt bzw. manche Räume wirken innen größer, als die Gebäude von außen vermuten lassen. Diese Punkte trüben aber kaum die gute Geschichte, die den einen oder anderen Wendepunkt mit sich bringt, und auch nicht die glaubwürdige, von Sonnenstürmen geplagte Welt.

Wer mit langsam erzählten und beklemmenden Filmen etwas anfangen kann, wird vermutlich auch diesen Film mögen.

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion:
4/5 Punkte

Filmstudent an der Zürcher Hochschule der Künste.