WE ARE AUGUSTINES: How little things can make a big difference

Musik soll innerlich bewegen. Aufwühlen. Fesseln und faszinieren. Tut sie es nicht, ist sie nicht Wert, gehört zu werden. We Are Augustines aus Brooklyn lassen viel Sonnenschein durch die Fenster der turbulenten Vergangenheit und verschaffen sich merklich Gehör. Und wie! Traurige Lieder über arme Herzen junger Männer und Songs, die den Schmerz dieser Welt zu schultern versuchen und ihnen Optimismus entgegensetzen.

Man spürt ununterbrochen, dass Sänger und Songschreiber Bill McCarthy enthusiastisch ist und mit seinen Songs etwas Bedeutsames erzählen will. Wie könnte er auch nicht, schließlich gibt es viel, was er sich von der Seele schreiben kann. „Rise Ye Sunken Ships“, so der Name des Debütalbums, macht deutlich, dass unter der ach so schönen Oberfläche nicht nur Leere klafft. Depression, Schizophrenie, Suizid, Trauer und tragische Entwicklungen werden durchlebt, in die Mangel und in den Schwitzkasten genommen. Vielleicht ist es das hymnische Pathos, der spröde aber liebenswerte Charme, der betroffene Grundton, vielleicht die epische Tiefe dieser Platte, die mich anspricht. Kein Bullshit, kein Nonsens und auch kein Unfug. Die Stücke haben allesamt eine subtile, euphorisierende Wirkung.

In den tiefschürfenden Lyrics scheint immer wieder das Thema des religiösen Glaubens durch. Dann erinnern gleich ein halbes Dutzend Folkrock-Lieder an andere Gruppen und Interpreten, bei denen das Qualitätslevel auch nicht gerade niedrig ist. Arcade Fire, R.E.M., Bob Dylan, Tom Waits, Neil Young, Mumford And Sons, The Gaslight Anthem und natürlich scheint auch Bruce Springsteen durch.

Leiht wehmütige, schmeichlerisch melodische Songs mit verzückenden Gitarren, die ausgewogen durchkomponiert sind mit und sich zusehends hochschaukeln. Schnell stellen sich Lieblinge wie „Augustine“, „Chapel Song“ oder „Headlong Into The Abyss“ ein. Mit einem Schluck Jack Daniels lassen sie sich bestimmt noch besser genießen.

Facts:
We Are Augustines – Rise Ye Sunken Ships
Gesamtspielzeit: ca. 46 Minuten
Oxcart Records (EMI)

Links & Webtips:
weareaugustines.com
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Foto: EMI

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