Billas Do’s and Don’ts!

Geschälte Bananen, eingepackt in eine Styropor-Tasse, umhüllt mit Plastikfolie und darauf ein Sticker mit der Billa Frische-Garantie. Das ist – nicht unbegründet – der Grund weltweiter Echauffierung. Und auch wenn das natürlich wirklich nicht geht, steht Billa trotz allem für mich als Best Practice-Beispiel da: im Bereich Social Media.

Es ist ja auch wirklich eine depperte Idee: da befreit man die Banane aus einer von der Natur aus genial gestalteten und funktionierenden Schale, nimmt in Kauf, dass sie schneller braun werden und packt es dann auch noch in etwas ein, das man nur sehr schwer, kaum oder gar nicht recyclen kann. Böser Billa!

So berichten zumindest viele Medien, neben österreichischen Zeitungen auch deutsche Medien wie „Die Zeit“ und der amerikanische Blog „Gizmodo“ sowie der TV-Sender MSNBC. Was viele vergessen: Billa hat rasch reagiert. Und das soll man, so gerne man auch einen großen Kacksturm (oder wie das nun neudeutsch bzw. englisch heißt: Shitstorm) heraufbeschwören möchte, trotzdem beachten. Billa nutzt Facebook als Plattform zur Kommunikation mit den Fans.

Über 90.000 Personen gefällt Billa – und gefühlte 45.000 Anfragen bekommen sie auch auf ihrer Facebook-Seite: Wann kommt die Lila Pause wieder? Warum stinkt es in der einen Ecke in der Filiale im 7. Bezirk so? Wie wird das Wetter? Und doch: Jene Leute, die Billa für den Social Media Auftritt vor die Bildschirme gepackt haben zeigen Geduld, Ausdauer und so manches mal auch Humor. Denn Anfang September erst hatte ein junger Mann eher aus Spaß seine Leidensgeschichte gepostet:

Während andere Fans gleich zu schimpfen begannen, wie unkompetent Billa-Mitarbeiter sind und dass ihnen schon viele Male das Gleiche passiert ist – hat sich Billa auf die Suche nach dem verlorenen Blatt Extrawurst gemacht. Und wurde fündig …

Was bleibt also zu sagen: Vielleicht sitzt ja der Hausverstand vor den Billa-Computern und betreut deren Facebook-Auftritte. So professionell, kompetent und rasch meldet sich kaum jemand zurück. Und für diese eine Filiale mit den geschälten Bananen: wickelt sie doch einfach in Extrawurst ein. Hält genauso wenig wie Plastik und macht mindestens genau soviel Sinn.

Kurz zur Erklärung: In “subliminal” mache ich mir jeden zweiten Mittwoch Gedanken zur Werbung. Möchte grandiose und negative Beispiele aufzeigen, Mythen aufdecken und Botschaften entschlüsseln.

29 Jahre alt - Literarischer Blogger (Neon|Wilderness), Autor ("Volle Distanz. Näher zu dir"), Medienblogger (dominikleitner.com), Printschreiber (MFG Magazin), freier Journalist (u.a. BZ), CD-Kritiker (subtext.at) und Detektiv (365guteDinge)