NATIONS AFIRE @ Arena Wien

Irgendwie unwürdig, aber irgendwie auch richtig persönlich und exklusiv – so könnte man das NATIONS AFIRE-Konzert in der kleinen Halle der Arena Wien in aller Kürze zusammenfassen …

„Irgendwie unwürdig“ für die Bands, denn an diesem Abend war die kleine Halle nicht mal annähernd gefüllt. Das lag aber definitiv nicht an dem exzellenten Line-Up, das die Verstärker ganz schön zum Krachen brachten. Naja, Montagabend ist einfach nicht der beliebteste Konzerttermin. Somit kann man den dezenten Besuchermangel als „Pech gehabt, kann man nix machen!“ abstempeln und sich auf die positiven Facetten des Konzertes konzentrieren.

Zum Beispiel wären da TRASH CANDY, die sehr kurzfristig als Opener gebucht wurden. Von den Slowenen gab’s energiegeladenen Pop Punk mit weiblichem Gesang und toller Bühnenshow vom Feinsten. Auch die Coverversion von BRUNO MARS‘ „Just the Way You Are“ versprühte eine sehr eigenständige Note. Die Band fühlte sich trotz Saunatemperaturen auf der Bühne sichtlich wohl. Lediglich das Energiebündel von Bassist bräuchte etwas mehr Bewegungsraum – aber wer weiß; vielleicht findet sich die junge Band bald auf größeren Bühnen wieder …

Der nächste Act, SUPERBUTT aus Ungarn, diente als Kontrastprogramm zu TRASH CANDY. Fast so als würde SLAYER nach AVRIL LAVIGNE auftreten. Sehr harter Rock mit Metal und einer Prise Wahnsinn vermischt, dazu noch eine dicke Scheibe Bühnenpräsenz von Sänger András Vörös – das Rezept ging auf und zeigte, warum das neueste Album „Music for Animals“ betitelt wurde. Ein astreiner Auftritt, mit passender Bühnenshow ließ den Funken schnell auf das Publikum überspringen. Drei Fans (das entspricht immerhin etwa 15-20 % der Anwesenden) ließen es sich nicht nehmen, ein Moshpit zu bilden – mehr oder weniger. Gute Songs, weiblicher Gastgesang, Witzeleien zwischen Bandmitgliedern und Scherze über die österreich-ungarische Vergangenheit sorgten dafür, dass die angenehm lange Auftrittszeit doch etwas zu schnell verging.

Doch der Zeitplan drängte, denn immerhin sollten auch die Headliner des Abends – NATIONS AFIRE – noch auftreten. Und dieser Auftritt hatte es ebenso in sich! Man merkte schnell, dass hier routinierte Punk Rocker auf der Bühne stehen. Es schien als hätten Nik Hill & Co. großen Gefallen daran gefunden, wieder etwas mehr im „Underground“ und nahe an den Fans zu sein. Und kurz vor dem Auftritt der Band hatten sich dann doch noch ein paar zusätzliche Fans eingefunden. Trotzdem war nach der angesetzten Stunde Spielzeit, einem Cover von SOCIAL DISTORTIONs „Don’t Drag Me Down“ und einer Akustikzugabe Schicht im Schacht. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Auftritt von NATIONS AFIRE ein gelungener Abschluss für diesen Abend und die vorangegangene Tour war.

via WET-photo

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.