AGNOSTIC FRONT @ GEI Timelkam

Heiß war’s, laut war’s, lustig war’s – AGNOSTIC FRONT und CHOKING REVENGE im GEI Timelkam

Schon beeindruckend, dass sich a) an einem Dienstag-Abend, b) nachdem AGNOSTIC FRONT bereits am Vortag in Wien gehörig aufgetischt haben und c) mitten in der Provinz doch noch so viele Hardcore-affine Menschen eingefunden haben, um den Legenden/Helden/Prototypen des New York Hardcore Punks zu huldigen. Naja, zumindest zu c) lässt sich seit mehr als einem Jahr eigentlich festhalten, dass das GEI sich als starker Veranstalter und Austragungsort für alle Arten von subkulturellen Events mehr als etabliert hat. Dass sich mit RAW Eventmanagement ein ebenso ambitionierter Veranstalter in regelmäßiger Kooperation hervorhebt, zeigt schon recht deutlich, dass sich der Bezirk Vöcklabruck nicht mehr vor Arealen wie dem Alten Schl8hof Wels, dem Rockhouse in Salzburg oder diversen Subkultur-Locations in Wien verstecken muss.

So mutet es mittlerweile immer weniger seltsam an, wenn man auf Tourpostern von Größen wie SEPULTURA zwischen den Pilgerstätten Wacken oder With Full Force auch immer öfter „Timelkam – GEI Musicclub (AUT)“ ließt.

Aber genug von der – wohlverdienten – Beweihräucherung der vöcklabrucker Konzertförderer und zurück zum Thema:

CHOKING REVENGE sind neben THE FORUM WALTERS wohl DIE Dauertourer aus dieser Region. Von Bierpallette bis richtiger Bühne wurde schon so ziemlich alles beschallt, bespielt und mehr oder weniger zerlegt. Am Dienstagabend gaben die Jungs in gewohntem Tempo ganz schön Gas und ließen feinsten Street Punk auf die Leute los. Perfekter Auftakt also für diese Nacht!

Ebenfalls Dauertourer, jedoch schon seit gefühlten 100 Jahren, sind AGNOSTIC FRONT. Die Band um die Hardcore-Ikonen Vinnie Stigma (guit) und Roger Miret (vox) ist seit ihrer Gründung in den Gossen New Yorks 1982 wohl öfter um den Erdball getingelt als so mancher Linienjet. Und Österreich ist dabei ein regelmäßiger Aufenthaltsort – letztes Jahr zB in der kleinen Halle der Arena Wien, wo die Verhältnisse eigentlich äußerst vergleichbar zum jetzigen GEI-Gig waren: Kleine, intime Location, Schweiß der von der Decke tropft und das Gefühl, dass hier eher eine Party als ein Konzert abgehalten wird.

Auch die Band selbst hatte an diesem Abend wieder mal sichtlich Spaß, wobei das besonders bei Vinnie Stigma ja quasi Standardzustand ist. Der Mensch genießt es einfach auf der Bühne zu stehen und ist sich für keinen Scherz oder Grimasse zu schade. So muss es sein!

Und schließlich haben sich im GEI auch zwei Dinge gefunden, die seit jeher zusammen gehören sollten: Ein Circle Pit und die GEI-typische Discokugelsäule in der Mitte der Tanzfläche. Hardcore Punk meets Apachendiscokriegstanz, sozusagen ­– das passt.

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.