Airbourne: „Black Dog Barking“-Tour live @ Linz

Der Saal war voll, manche Besucher auch, die Bierumsätze an der Bar stiegen drastisch an, und drei Bands standen auch auf der Bühne. Soweit könnte man die Airbourne-Show im Linzer Posthof in einem Satz beschreiben. Was ihr aber nicht Genüge tun würde: das Konzert war nämlich mehr als sehenswert!

Um 20 Uhr stand mit „Corroded“ aus Schweden der erste Act auf der Bühne. Klassischer Hardrock mit ein paar Stoner-Ausflügen. Musikalisch schwer ok, doch der Funke auf das Publikum wollte irgendwie noch nicht so ganz überspringen. So war ein – leider nur halbstündiges – Set doch von einem „Halt-doch-nur-der-Opener“-Feeling umgeben.

Etwas anders sah es danach bei „Black Spiders“ aus. Die gingen stilistisch schon eher in die Richtung von Airbourne, was auch vom Publikum wohlwollend quittiert wurde. Die Zwischenansagen wurden aber doch noch eher ignoriert (mehr als ein dezentes Grölen bei „How’re you doing, Liiiinz?“ war da nicht drinnen). Vierzig Minuten wurde man aber trotzdem angenehm bei Laune gehalten, mehr braucht man auch von einem Support nicht.

Was danach folgte, ist mit Worten schwer zu beschreiben. Abriss, Abgehen, Headbangen, Mit-Bier-Um-Sich-Werfen. Oder: Airbourne stand auf der Bühne. Spätestens als die ersten Takte von „Ready To Rock“ erklangen, gab es kein Halten mehr. Und als Sänger Joel O’Keefe bei der dritten Nummer „Girls in Black“ durch die Menge getragen wurde, hatte man den Eindruck, als ob der Saal bald einstürzen würde. Was nicht nur an der (massiven!) Backline gelegen hat. Weitere Highlights hatte das Konzert mit „Black Dog“ und „Hardway“ zu bieten, ehe als Zugaben „Live it up“ – der absolute Höhepunkt – „Raise the Flag“ und „Runnin Wild“ gespielt wurden. Airbourne bewiesen, nicht nur ein fader AC/DC-Abklatsch zu sein, und sorgten für eine mehr als gelungene Abrissparty. Die leider nur 85 Minuten dauerte. Aber: Wiederholung unbedingt erwünscht!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.