BATMAN – THE DARK KNIGHT: Pschopathenpsychologie

Ganz ehrlich? Es kann durchaus sein, dass man sich bei der Lektüre des aktuellen Batman-Sonderbandes fragt: „Warum nur?“ Trotz Neustart bei DC Comics ist alles beim Alten. Der düstere Rächer der Nacht leidet wie eh und eh, kämpft aber trotzdem entschlossen gegen die Insassen der Geistesanstalt Arkham (zum wievielten Mal eigentlich?). Seine Gegner (u.a. Clayface, Two-Face, Scarecrow) leiden zwar auch, lassen sich von ihren finsteren Plänen jedoch nicht abbringen. Vorerst zumindest.

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Er ist der Dunkle Ritter. Der Rächer aus Gotham City. Die Fledermaus, die sowohl aus der Kino- als auch aus der Videospielbranche („Batman: Arkham Origins“) nicht mehr wegzudenken ist. Batman schaut hin, wo es weh tut. Er bezieht Stellung. Das kann er wie kein anderer. Auch in „Das Höllenserum“ ist er natürlich entschlossen, den Aufstand seiner Gegner aufzuhalten und die Ursache herauszufinden – der lässt sich die Suppe weder von einem Kaliber wie Superman versalzen, der einen Gastauftritt hinlegt. Der Dunkle Ritter arbeitet stets präzise und lamentiert wenig. Und da wären wir eigentlich schon beim Problem angekommen: Alles an diesem Abenteuer klingt nach dem Schema F.

batman dark knight

Natürlich sind es wieder die illustren Bösewichte, die mithilfe eines unbekannten Serums an Stärke gewinnen. Einer wie der muskelbepackte Bane (bekannt aus „The Dark Knight Rises“) ist eben auf Krawall aus. Es liegt auf der Hand, dass er durch noch mehr Psychopharmaka noch gefährlicher wird. Trotzdem gelingt es Batman, mithilfe seines Justice League-Kollegen Flash ihn aufzuhalten.

Batman The Dark Knight

Leider schlägt „Das Höllenserum“ zu viele Haken, denn der Band ist platt, verworren und effekthaschend. Autor Paul Jenkins versucht krampfhaft, eine Bedrohung aufzubauen. Eine gute, schlüssige Begründung, wie es den Arkham-Insassen überhaupt gelungen ist, an das Toxin zu kommen? Egal. Richtig gute Detektivarbeit von Batman? Vergebens. Die Einführung der neuen Figur White Rabbit ist zwar interessant, wird aber nicht näher beleuchtet. Ob man zu einem späteren Zeitpunkt auf das Häschen zugreifen möchte?

Der „neue“ Batman verfügt grundsätzlich über eine holzschnittartige Erzählstruktur und platziert sich, zumindest mit der Serie „The Dark Knight“, im unteren Mittelmaß. Was hier fehlt, ist eine Vision, eine Idee. Schade, dass dem Batman-Mythos keine neue, interessante Facette abgewinnen werden konnte. Comic-Fans, die wenig Wert auf Story und Charakterisierung legen, könnten sich hier dennoch wegen dem Action-Anteil gut unterhalten fühlen. Das Artwork von Comic-Superstar David Finch ist nämlich ganz ansehnlich. Nichtsdestotrotz: Mehr Schein als Sein.

BATMAN

→ → → → Info
Batman – The Dark Knight Paperback 1, Soft- & Hardcover, 212 Seiten
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Panini Comics
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