01099: Der Sound der Generation 2000

Mittwochabend, nächster Tag Feiertag, ausverkaufter Linzer Posthof: die Dresdner 01099-Rap-Crew wusste im Rahmen der „Schnelle Brillen“-Tour mehr als nur gefallen.

01099. Das ist nicht nur die Postleitzahl von Dresden-Neustadt, sondern auch der Name einer der spannendsten Rapcrews, die die Bundesrepublik derzeit zu bieten hat. Klarerweise kommt die auch aus Dresden-Neustadt, sonst wär der Name ja auch fad. Gustav, Paul und Zachi lieferten auch an diesem Mittwochabend im hoffnungslos ausverkauften Linzer Posthof ab. Das vierte Bandmitglied, Dani, ist derzeit leider im Hintergrund geblieben.

01099 sind gemeinhin wohl das, was man als Phänomen bezeichnen kann. Oder, wie sie sagen, die Stimme der „2000er“. Das sind sie tatsächlich, ist die Mehrheit des Publikums an diesem Abend wohl bereits in diesem Millenium geboren. Dementsprechend versiert ist die Crowd auch im Umgang mit dem Smartphone, egal ob als Lichtgeber oder als Erinnerungsaufzeichner. 01099 wissen allerdings, wie sie ein Konzert zelebrieren. Fast hätten wir aber noch auf den Support vergessen. remi.fr war kurzfristig eingesprungen und durfte mit einem 20-Minuten-Set den Abend eröffnen. Wobei, sagen wir 17 Minuten, denn der den Bass in die Magengrube drückende Opener „Bossa Nova Bounce“ wurde gleich zwei Mal gespielt. Damit man ihn doppelt spüren konnte, oder so.

Ein gut eineinhalbstündiges Konzert und einen, Achtung, inflationär gebrauchter Begriff, Abriss später konnten die gut 1200 Besucher:innen den Posthof dann auch glücklich verlassen. 01099 zelebrieren, egal ob beim bekannten „Skyr“, „Anders“, dem „Durstlöscher“ oder der „VHS“-Hommage an vergangene Zeiten und Generationen. Zachi beweist mittendrin akrobatische Moshpit-Skills, Paul beweist, dass die drei auch „ernsthaften“ Instrumentenhintergrund haben, und Gustav besticht mit Frontmann-Qualitäten. Kann man schon so machen – das 2022er-Album „Altbau“ wird sicher nicht der letzte Höhepunkt einer Musikkarriere sein, deren Höhe man mit Sicherheit noch nicht abschätzen kann. Neues kommt anscheinend im Spätherbst – erste Eindrücke durfte man bereits am Konzert am Mittwoch im Posthof sammeln.

Fazit

Dieses Konzert überzeugte selbst mich als Skeptiker. Bühnenpräsenz, Inhalte? Check. Stimmung im Saal? Außergewöhlich. Ein Attribut, das ich diesem Konzert gerne attestiere!

Fotos: Christoph Leeb