DIE GITARRENPIONIERE DES JAHRES 2014: Interpol

Inwieweit ist der Anspruch einer Band, mit dem fünften Longplayer etwas Neues, Herausragendes zu bieten, überhaupt erfüllbar? Interpol umgehen diese Frage auf „El Pintor“ gekonnt und haben einfach einen Haufen guter Songs in der Hinterhand, um sich vor der Antwort zu drücken. Die hochgestimmten Gitarren dürfen auflodern und sich abermals dominant in den Vordergrund drängen. Und mal ganz ehrlich: Anders will man es doch gar nicht haben, oder?

COVER

Da ist dieser Pop-Appeal, der etwa beim fünften Durchlauf plötzlich da ist und nicht mehr verschwinden mag. Interpol haben ihr Feuer nicht verloren. Sie halten an ihrer Formel fest, rutschen jedoch nicht in die Beliebig- oder Bedeutungslosigkeit. Auch als Trio steht die Formation felsenfest und stilsicher auf der Bühne.

Nach Indie-Referenzwerken wie „Antics“ oder„Turn On The Bright Lights“ ist Interpol erneut ein Album mit zehn individuellen Songs gelungen, die klingen wie aus einem Guss. Hitzig und eigentlich doch stets unterkühlt. Sanft, aber auch stürmisch. Die Melodie, die Daniel Kessler dann noch in „My Desire“ vom Stapel lässt, ist zudem die Offenbarung des Jahres 2014 für alle Freunde moderner Gitarrenklänge.

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Weitere Platten, die 2014 vor allem durch ihre Gitarrenarbeit geglänzt haben:
ROYAL BLOOD – Royal Blood
THE JEZABELS – The Brink
THE AFGHAN WHIGS – Do To The Beast
WE WERE PROMISED JETPACKS – Unravelling

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