Wanda © Julia Dresch

Wenn jemand fragt wofür du stehst, sag für Amore! – Wanda im Posthof

Wanda starteten mit ihrer “Amore”-Tour im ausverkauften großen Saal des Linzer Posthofs. Als Supportact war “Da Billi Jean is ned mei Bua” mit im Gepäck. Dieser begeisterte nicht nur das ältere Semester im Publikum, sondern konnte mit seinen Musikkabarett auch ein Schmunzeln in die Gesichter der jüngeren BesucherInnen zaubern. Aber die Meisten haben ohne Frage den Weg wegen den sympathischen Wienern auf sich genommen und wurden auch nicht enttäuscht.

Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid alias “Da Billi Jean is ned mei Bua” brachten schon bei den ersten Takten das Publikum zum Lachen. Stefans selbstsichere Ausstrahlung gepaart mit den lustigen Texten ließ keine Augen trocken. Quer durch den musikalischen Gemüsegarten wurden hier Texte von berühmten Liedern umgeschrieben und performt. So geht es in dem neu interpretierten Michael Jackson Klassiker “Billy Jean” um eine ungewollte Vaterschaft. Auch die österreichischen Musiker STS wurden umgetextet und statt “Irgendwann bleib i dann dort” hieß es plötzlich “Irgendwann geh i dann fort” und handelt von einem jungen Griechen. Locker und lässig spielten die beiden Musiker teilweise schon längst vergangene Hits und bereiteten mit Schmäh und körperbetontem Ausdruckstanz das Publikum auf den Headliner “Wanda” vor.

Stilecht mit Tschick und einem G’Spritzen in der Hand betraten die fünf Wiener die Posthofbühne. Die Quereinsteiger haben es nicht nur von Null auf Platz Eins der FM4- Jahrescharts geschafft, sondern schufen sich auch im kompletten deutschsprachigen Raum einen Namen und gehen demnächst sogar mit den Jungs von “Kraftklub” auf Tour. “Wanda” gehört zu den österreichischen Indie-Bands, die erwachsen geworden sind und auf den Weg dorthin viel Schwung und Elan getankt haben um nicht mehr „08/15“ zu klingen.

Mit “Luzia” schafften sie, locker lässig mit Lederjacke und Jeanshemd bekleidet, einen Sprung zurück in die 90er Jahre. Ihr rauer Gesang gepaart mit rockigen Gitarrenriffs lassen einen an längst vergessene heimische Popikonen wie Falco denken. Poppig und schwungvoll ging es dann auch mit “Kairo Downtown”, “Ich will Schnaps” und “ Schickt mir die Post” weiter. Highlights der Show waren die Songs “Auseinandergehen ist schwer” und “Bologna”. Hier wurde das noch teils tanzscheue Publikum aufgerüttelt und die Fetzen flogen.

Kaum sind die Töne des letzten Songs verhallt, forderte das Publikum mehr. Sänger Marco Michael Wanda meinte dazu nur “Aber sicher spielen wir noch was!” und legte so noch zwei Songs drauf unter anderem “1 2 3 4 es ist so schön bei dir”.

Ein schöner Abend geht vorbei, und hinterlässt vor allem einen Ohrwurm: “Tante Ceccarelli hat in Bologna Amore gemacht! Amore, meine Stadt …”!

Text: Lisa Leeb
Fotos: Julia Dresch

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