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PRAY FOR PAIN: Deathfest und CD-Release / Escape Metalcorner Wien

PRAY FOR PAIN veröffentlichten vergangenen Freitag ihre Debut-CD „The End Of Decency“ und lieferten dabei im wiener Escape ein Deathfeuerwerk der Extraklasse mit ihren Kollegen von LOCRACY, CATASTROFEAR und DISMAL LUMENTIS ab.

Bereits der Opener des Abends, CATASTROFEAR, legte die Marschrichtung für die kommenden Stunden beeindrucken fest. Mit einem brachialen Old School Death Metal, der schwerstens an die Genreheroen CANNIBAL CORPSE und SIX FEET UNDER mitsamt Barnes’schen Vocals erinnert, konnten die fünf Wiener schnell begeistern. Mit zwei neuen Gitarristen am Start ist CATASTROFEAR neu erstarkt und besonders Saitenquetscher Ronny hatte sichtlich seinen Spaß beim Auftritt. So einen Dauergrinser könnte man fast schon Death Metal-untypisch ahnden! Leichte Probleme hatten CATASTROFEAR dennoch, besonders Rückkopplungen und Funkstörungen leisteten ihren Teil, dass der Gig nicht ganz so reibungslos ablief, wie er sollte. Und auch beim Closer „Endless Terror“ gab es kurze Einstiegsschwierigkeiten – aber Schwamm drüber, man nahm es gelassen und mit Witz. Die Vorfreude auf das Wiedersehen beim Metalheads Against Racism Vol. 4 wurde dennoch mühelos geweckt!

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LOCRACY präsentierten nach längerer Bühnenabstinenz ebenfalls ein neues Bandmitglied: Drummer Eugene. Ob der Herr jetzt wirklich noch ein Mensch ist, oder zu 87 % aus Drumroboterteilen besteht, kann man aktuell nicht feststellen. Eins ist fix: was Eugene da aus den Trommelfellen und Becken rausdrischt ist überirdisch und hat das Potential, LOCRACY aufs nächste Level zu jagen. Denn etwas mehr Liebe hätte der technisch perfide Death Metal der fünf Wiener mit massiven Riffs der Gitarrenfraktion Dominique/Jack locker verdient! Wobei das Publikum im Escape einiges von dieser gewünschten Wertschätzung mitbrachte. LOCRACY und CATASTROFEAR dürften die insgeheimen Headliner des Abends gewesen sein.

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Bei DISMAL LUMENTIS lichteten sich die Reihen bedauernswerterweise. Mit ihrem dissonanten und experimentellen Metal, der irgendwo zwischen Technical Death und Pagan Black angesiedelt wirkt, hatten sie es einfach schwer. Denn, so mitreißend wie die Songs nach einer Eingewöhnungsphase auch sind, braucht man einfach Sitz-/Stehfleisch, um in die unvorhersehbaren Songstrukturen und Rhythmuswechsel reinzufinden. Auch machen diese Rhythmuswechsel das gepflegte Headbangen etwas schwer und verwandeln es eher zur musiktheoretischen Taktbestimmungsübung. Wenn man jedoch mal in die Welt von DISMAL LUMENTIS – die übrigens ohne Bassist auskommen – reingefunden hat, dann wird man mit wirklich starken Songs, interessanten Strukturen und kraftvoll gebrüllten Vocals belohnt!

DISMAL LUMENTIS - PRAY FOR PAIN CD-Release, Escape Metalcorner

Bei PRAY FOR PAIN hingegen muss man nicht reinkommen, denn man wird regelrecht reingezerrt. Die „Supergroup“ aus ehemaligen Mitgliedern von MORTHEM – die man ja schon beim Metalheads Against Racism Vol. 2 bestaunen durfte – und SADISTIC PERVERSION weiß genau, was zieht und wie eine Bühnenshow auszusehen hat. Der um sich dreschende Deathcore, den man schon bei MORTHEM zu schätzen lernte, wurde bei PRAY FOR PAIN nochmals veredelt. Was folgte war eine ca. einstündige Zerstörungsparty mit fetzigen Solis, Ausflügen von Mephisto unter die Zuschauer und Material für den Exzessiveheadbanger von Welt. Neben dem MORTHEM-Cover „Soul Sellout“ und Danksagungen an die Supportbands und Ronny von Catapult Promotions, sparten PRAY FOR PAIN auch nicht an klaren Ansagen und stellten sich beispielsweise mit dem Track „Fuck Feminism“ klar gegen die grassierende Hassreligion, die derzeit der Gleichberechtigung mehr schadet, als nützt. Macht definitiv Lust auf mehr von PRAY FOR PAIN!

PRAY FOR PAIN - PRAY FOR PAIN CD-Release, Escape Metalcorner

Fazit also? Geile Bands, die viele Freunde und Szenehelden angeschleppt und mit Bombensongs verwöhnt haben. So macht ein Death Metal-Gig Spaß und wird zum wahren Deathfest.

Fotos: © Markus Wetzlmayr

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.