Sommerfest Hagenberg: dieses Mal auch mit Sommer!

Das traditionelle Sommerfest in Hagenberg hatte in den vergangenen Jahren vor allem mit einem zu kämpfen: Regen. Heuer war das anders, bei strahlendem Sonnenschein und sengender Hitze durfte zu Bands aus verschiedensten Musikrichtungen getanzt werden.

So, wie eigentlich eh immer, zu Beginn mit der Big Band, bestehend aus Studierenden der FH Hagenberg. Deren Programm kennt der gelernte Sommerfestbesucher mittlerweile ja schon – am traditionellen Beginn durfte die Combo nicht fehlen. Und mittlerweile verzeiht man ihnen auch Ghostbusters-Versionen.

Blind Village standen danach auf der Bühne. Heiß war es, und dem Publikum schien es nicht so nach Stoner Rock zu sein, wie es das Trio auf der Bühne zelebrierte. Schade eigentlich, denn die Ansätze, die die Band bietet, wären eigentlich mehr als hörenswert. Vielleicht darf man ihnen nochmals eine Chance geben, im Verbund mit anderen Vertretern des Genres zu lauschen. Verdient hätten sie es.

Bei Funk’tion war der Name danach Programm. Funky, tanzbar – und das Publikum schien, vielleicht auch schon zu dieser Zeit etwas biergeschwängert, motivierter zu werden. Vielleicht treffen sie aber auch nur den Nerv der Zeit. Macht nix, gelunges Set! Sollte danach jemand nach der Definition von „Hair Rock“ suchen, er wäre bei Red Machete fündig geworden. So wurde der Ventilator auf der Bühne auch gleich zur Windmaschine umfunktioniert. Anzugtragende Glamrocker treffen auf Classic Rock, mit einer Stimme, die sich auch, oder auch gerade vor Szenegrößen nicht verstecken braucht. Eine gelungene Show mit dem gewissen Etwas fürs Auge, wo Red Machete bewiesen, warum sie Linz‘ finest im Rockbereich sind.

Danach muss man Supervision nicht mehr vorstellen, sie sind auf Hagenberger Sommerfesten bei Weitem keine Unbekannten mehr. Die Ska-Truppe outta Saiga Hans bot das, wofür sie bekannt ist: extrem tanzbaren Ska, der auch den letzten Grantler, der stoisch vor der Bühne verharrte, Bewegung auslöste. Live eine absolute Wucht!

Genauso wie Eugene the Cat, die anno 2015 wohl der bandgewordene Hype sind. Spätestens seit Parov Stelars Erfolgen ist Electro-Swing zu DEM In-Genre mutiert. Eugene the Cat sind ein würdiger Vertreter desselben. Bühnenshow: 1A, musikalisches können ebenso, ein würdiger Headliner-Slot, was auch vom Publikum mit frenetischem Gejohle quittiert wurde.

Und wer danach trotzdem noch Energie hatte, durfte diese bei paxeed loswerden, die den Abend würdig ausklingen ließen. Ein gelungenes Sommerfest – zur Abwechslung auch wirklich mal im Sommer!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.