The Mynabirds – Lovers Know

The Mynabirds melden sich mit einem elektronisch-melancholischen Album zurück und können damit überzeugen.

Wem geht es noch so, dass er noch nie etwas von einer Band namens „The Mynabirds“ gehört hat? Oder von Laura Burhenn, der Frau, die das Epizentrum dieser Band ist? Nun ja, die Geschichte hat sich folgendermaßen zugetragen: Frau Burhenn begann bereits 1994 Musik zu machen und veröffentlichte bis 2004 zwei Alben. 2005 wurde sie schließlich die eine Hälfte von „Georgie James“ (während die andere Hälfte ein gewisser John Davis war). 2008 gingen die beiden aber wieder eigene Wege und versuchten sich mit Soloprojekten. Laura kreierte 2009 die Band „The Mynabirds“, brachte ein Jahr später ihr Debütalbum namens What We Lose in the Fire We Gain in the Flood für diese Band heraus, tourte ewig lange und unter anderem auch mit Bright Eyes, wo sie kurze Zeit auch Teil des Band-Ensembles war. 2012 meldete sie sich mit ihrem zweiten Album (GENERALS) zurück, bevor sie 2013 als Teil von Postal Service erneut Tour ging.

The_Mynabirds_photo_by_Bliss_Braoudakis

Lovers Know, das nunmehr dritte Album (welches am 7. August erscheint) zeigt innerhalb von 12 Songs die musikalische Bandbreite der Mynabirds. Der Opener, All My Heart, beginnt ruhig, kommt aber schnell in die Gänge und bleibt doch irgendwie eine Ballade, die nie ins Kitschige abrutscht. Insgesamt lebt das Album von den elektronischen Klängen und Laura Burhenns gesanglicher Leistung, sowie natürlich der Texte, die auf spielerische Art und Weise fesselnde Geschichten erzählen.

Das Album lebt von einer schleppenden, aber nicht anstrengenden Melancholie, die sich durch alle zwölf Songs zieht. Obwohl stark mit elektronischer Musik gearbeitet wird, wird es wohl kein Song auf die Tanzflächen schaffen. Aber ich denke, dass die Mynabirds Lovers Know nicht zu diesem Zwecke produziert haben. Fünf weitere Bandmitglieder zählt die Band übrigens noch – aber Frau Burhenn steht eindeutig im Mittelpunkt und Vordergrund.

Für wen ist dieses Album also empfehlenswert? In gewisser Art und Weise erinnert mich der Mynabirds-Sound an Florence + The Machine, wobei Laura Burhenn für dieses Kaliber entweder die Songs oder eventuell die mächtige Stimme fehlt, für die Florence Welch ja berühmt ist. Lovers Know kommt angenehm ruhig daher, zwar mit mitreißenden Rhythmen, wunderbar melodisch, aber eben nicht aufbrausend. Vielleicht also genau das richtige für ein bisschen Melancholie in diesem Sommer der Hitzewellen.

29 Jahre alt - Literarischer Blogger (Neon|Wilderness), Autor ("Volle Distanz. Näher zu dir"), Medienblogger (dominikleitner.com), Printschreiber (MFG Magazin), freier Journalist (u.a. BZ), CD-Kritiker (subtext.at) und Detektiv (365guteDinge)