Wiesenrock 2015 – bis zum nächsten Mal!

Das achte Wiesenrock im Tiroler Wattens, heuer präsentiert durch die österreichische Umweltorganisation Global 2000, startete heuer schon am Freitag. Auf der sogenannten Freitagswiesen konnte man neben dem Konsum von toller Musik auch so einige regionale Schmankerlbuden und Cockttails entdecken.

Richtig los ging es dann aber am Samstag. Und nicht nur die Getränke und das Essen kamen aus der Region, sondern auch die beiden Opener „DoeBlueEyes“ und „Blue Portuguese“ sind junge Nachwuchskünstler aus dem schönen Tirolerland. Pünktlich umhalb 5 startete auf der Main Stage das Festivalprogramm. Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch in einem Hagelsturm festgesessen. Sorry, aber der Wettergott scheint es nicht gern gesehen zu haben, dass wir in den Genuss der beiden Bands kamen – sie waren aber sicherlich einen Abstecher wert.

Laut und elektrolastig wurde es dann mit „Schafe und Wölfe“ aus Hamburg. Nicht ganz so regional – aber auf jedenfall hörenswert. Die Musiker erinnern stark an eine Mischung zwischen den Hiphop-Teenieschwarm „Casper“ und den Audiolithlern „Frittenbude“. Individuell, tanzbar und beatlastig – so wie wir es gerne haben. Aber: ein „Angels“-Cover muss ja wirklich nicht sein.

Bevor der erste Headliner die Bühne stürmte, erblühte eine kleine, strahlende Blume namens „The Majority Says“ und verzaubert anfangs mit ihren zarten Klängen. Nach und nach entfaltet sich die Blume und begeisterte den vollen Schulhof. Und dass es die Skandinavier auch richtig tanzbar können, zeigten sie in der zweiten Hälfte ihres Sets. Klarer Anspieltipp!

Mit Amore, stehengelassenen Weinflaschen und Post aus dem Spital im Gepäck betraten die Jungs der wohl zurzeit erfolgreichsten Wiener Band die Bühne – Wanda. Jene die, die Show schon ein,- zweimal gesehen haben und die Hoffnung auf was Neues noch nicht ganz aufgegeben hatten, wurden bitter enttäuscht, die Show war identisch mit anderen Gigs – sei es nun im Posthof in Linz oder auf Festivals. Auch bei der Anreihung der Songs änderte sich nichts – selbst die Zugaben blieben gleich. Aber mal abgesehen für Leute, die zu viel Freizeit haben und zuviel auf Konzerten herumlungern, war es auch diesmal eine gelungene Show und das Konzept der Amore wurde erfolgreich verbreitet. Und der Fauxpas „Innsbruck es ist so schön bei dir“ wurde nach der zweiten Zugabe „Luzia“ auch schnell verziehen.

Leider waren viele der Meinung, nach „Wanda“ das Feld zu räumen und den Grinsekatzen aus Schweden keine Chance zu geben. Dabei waren „Friska Viljor“ mit großen Abstand das Beste, was das heurige Wiesenrock zu bieten hatte. Nicht nur die weißen Hemden strahlten die Besucher schon von Weitem an, sondern auch die breiten Grinser der Musiker aus dem hohen Norden. Mit viel Schwung und Elan wurden dann auch die ersten Lieder performt, unter anderem Vieles vom ersten Album „Bravo!“ wie „We are happy“ „Gold“ und natürlich „Oh Oh“. Aber auch ihr aktuelles Album „My name is Friska viljor“ kam nicht zu kurz, mit „My boys“ und „In my sofa“ konnten auch die neuen Sachen beim Publikum punkten. Zum Schluss als zweite Zugabe kam noch das heiß ersehnte Finale mit  „Shotgun Sister“, wo dann jeder nochmal mittanzte – da wurde auch der Regen gekonnt ignoriert. Ein Konzert, wo man danach am liebsten auf den „Repeat- Knopf“ drücken möchte.

Auch außerhalb vom Schulhof ging es rund. Auf der Spielwiese konnte man sich den Bauch mit köstlichem regionalen Essen vollschlagen und auch durch die Markstandl bummeln, wo von Hauben bis zu wunderschönen Töpferstücken alles vertreten war. Neben den Standln konnte man sich die Zeit mit diy-upcycling Riesenspiele wie Schach, Dame und Co vertreiben.Und ging es einem dann mal zu rund, konnte man sich im „Open-Air Wohnzimmer“ eine Flasche Makava gönnen. Eine wundervolle Location, und eine noch schönere Veranstaltung. Großes Lob geht auch an die ehrenamtliche Organisation, die dieses Vorzeige-Greenevent mit großem Engagement heuer schon zum achten Mal in Folge umgesetzt hat. Wiesenrock, wir sehen uns wieder!

Fotos: Christoph Thorwartl

 

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