Cardiac Arrest: „This is ours to lose“ – Release!

Linz? Etablierte Bands? Wer schafft es, abseits vom Hip-Hop und Parov Stelar fünf auf einmal aufzuzählen? Man dürfte relativ schnell auf die Alternative-Jungs von Cardiac Arrest kommen. In bester D.I.Y.-Manier wurde am Samstagabend in der Linzer Stadtwerkstatt die neue EP präsentiert. Die hört auf den Namen „This is ours to lose“ – und jeder, der auf Alternative-Rock steht und nicht hin hört, hat definitiv was verloren!

Supportacts durften natürlich auch nicht fehlen. Ein buntes Potpourri aus lokalen Schmankerl, garniert mit einem original britischen Topping. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mal bei „Once we Emerged“. Die Auferstehung dieses Metalcore-Quintetts fand in Linz statt – umso erstaunlicher, dass dieser Gig ihr erster in der Stahlstadt war. Was man auch im Publikum merkte – von der doch schon etwas, nunja, „gesetzteren“ Verwandtschaft bis zu Freunden und interessierten Zuhörern war alles vertreten. Auch Ekstase vor der Bühne. Sollte man einen Beweis brauchen, dass Metalcore doch noch nicht so ganz tot ist – hier wurde er eindrucksvoll erbracht.

Schade nur, dass nach dem zugegebenermaßen schweißtreibenden Gig nicht alle geblieben sind, um Holy Pinto zu lauschen. Das Duo aus dem britischen Canterbury ist nämlich sensationell gut. Die Mischung aus Pop-Passagen mit Punk-Elementen ist schwerst in Ordnung – und wer einen Gorn auf die Bühne holt (Star-Trek-Fans wissen warum!!) kann nur alles richtig gemacht haben. Nächstes Mal gerne im vollen STWST-Saal!

Lokaler gings danach wieder weiter. Mit Ceveo. Die Instrument-Virtuosen (hach, an dieser Stelle sei diese Floskel verziehen!) lieferten Postrock vom Feinsten ab. Wer sagt, dass man Vocals braucht, um begeistern zu können? Musikalisch auf höchstem Niveau, verspielt, und doch drückend. So solls sein!

Mit etwas Vespätung wurde dann auch „This is ours to lose“ der Weltöffentlichkeit präsentiert. Cardiac Arrest sind sich dabei selbst treu geblieben und gaben eine Reise durch die (musikalisch doch interessant anmutende) Bandgeschichte. Ruhige Nummern funktionieren dabei fast besser – aber seien wir uns ehrlich, Samstag um ein Uhr früh will man einfach Party machen. Und das kann man mit den Jungs nach wie vor gut – auch mit der EP in Vinyloptik, die noch wirklich händisch zusammengeschnipselt und verpackt wurde. Mehr D.I.Y. geht nicht – eine Unterstützung wert!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.