Solitary Experiments

Goths in Wien: Schattenwelt Festival

Das erste Gothic Festival bei Wien hat seinen Lauf genommen. Dieses zweitägige Event führte viele Künstler erstmalig nach Österreich.

15 Minuten von Wien entfernt fand im Multiversum in Schwechat das erste richtige Gothic Festival – das Schattenwelt Festival – statt. Normalerweise muss man für Festivals dieser Art zumindest nach Deutschland reisen.

Schwarz gekleidete Menschen füllten Samstag Nachmittag langsam die Hallen und hatten die Möglichkeit einzukaufen, zu DJ-Sets zu tanzen oder eben den Bands zu lauschen. Der Schwerpunkt lag auf elektronischer Musik mit ein paar Ausscherern in den rockigen Bereich, wie Amandas Nadel oder Dope Stars Inc. (die sich nicht mal durch fehlende Musiker stören ließen). Wie die meisten schon wissen, sind Gothics recht friedliche Persönlichkeiten, daher war auch das Festival ansich feuchtfröhlich, aber sehr gemütlich und angenehm. Jeder wollte tanzen, lachen und Spaß haben.

Man bemerkte auch eine gewisse Steigerung, die Bands wurden zur späteren Stunde hin auch härter. Zunächst Synthiepop und Futurepop Klänge, wie bei Ultranoire und head-less, was sich dann zu Leaether Strip, h.exe und A7IE gesteigert hat, was durchaus schon Aggrotech Töne hergibt. Es gab drei Gruppen, die obwohl sie keinen Headliner-Slot hatten, aber doch am meisten Leute anzogen und wohl auch am bekanntesten sind.

Solitary Experiments sind aus der schwarzen Szene nicht mehr wegzudenken. Lieder wie Epiphany und Trial und Error sind sehr melodisch, aber auch rhythmisch. Die Jungs machen auch optisch was her: Mit ihren roten Hemden und schwarzen Krawatten (die man auch am Merchandise kaufen konnte) stachen sie aus der schwarzen Masse natürlich heraus. Bei In Strict Confidence ging es tanzend weiter. Sie lieferten die sehenswerteste Bühnenshow, mit Tanzeinlagen, sexy Bildern auf der Wall und Latex Outfits. Lieder wie Zauberschloss gehen sofort ins Ohr.

Eigentlich als Headliner gedacht, musste Frozen Plasma wegen Abreiseschwierigkeiten doch nachmittags performen. Gänsehaut-Garantie, denn die Texte regen zum Nachdenken an. Gerade in Kombination mit den Videoprojektionen hängt man am Bühnengeschehen fest und kann sich kaum entziehen. Bei einem Song versagte die Technik und Sänger Felix bewies dann auch seine Unplugged-Fähigkeiten, was für eine elektronische Gruppe doch recht ungewöhnlich ist. Aber das macht sie auch sympathisch. Es ist zu hoffen, dass das Schattenwelt-Festival wieder eine Wiederholung finden wird, denn es lohnt sich auf jeden Fall“

Daniela ist ein Konzert-Junkie, Mode-Liebhaberin und leidenschaftlicher Musical-Fan.