Egotronic: „Man darf seinen Schulbandbonus nicht verspielen!“

Die charmanten, aber dann doch schon etwas in die Jahre gekommen Herren von Egotronic besuchten die Stadtwerkstatt. Raven, Wunderheilung, Liebe und Lust – ein ganz normaler Donnerstagabend in Linz.


Auf wundersamer Weise haben sich die Berliner von ihrer „Eintagesgrippe“ erholt – immerhin sollten sie in Würzburg in einem Venue spielen, wo schon Frei.Wild zu Gast waren – und lieferten am Donnerstag eine hustenfreie Show ab. Ohne Vorband, aber dafür mit einen für die STWST überdimensionierten Banner im Hintergrund legten sie los. „Raven gegen Deutschland“ war gleich eins der ersten Lieder, das von der für die vier Jungs etwas knapp bemessenen Bühne geträllert wird. Die Konversation zwischen Publikum und Sänger Torsun gestaltet sich als etwas schwerfällig – die Sprachbarrieren wurden auch mit der Hilfe des Keyboarders/Quotenösterreichers nicht komplett überwunden.

Live sind die Jungs trotz der „Krankheit“ von Torsun immer noch wahnsinnig gut. Ihre  neue Platte „Egotronic c’est moi“ ist plump gesagt ein „Best off“ der vergangenen 15 Jahren. So gestaltete sich auch die Show, quer durch die Bandgeschichte werden die Rosinen herausgepickt und die „Klassiker“ zum Besten gegeben. Angefangen von „Was solls“, „Berlin Calling“, „Toleranz“ bis hin zu neueren Songs wie „Glücksversprechen“.

Nach eineinhalb Stunden Raven ging die „Disco“ dann dem Ende zu und die selbsternannte Schülerband gab als Zugabe noch ihren vermeintlich bekanntesten Song zu besten – „Lustprinzip“.
Zwar wurden am Donnerstag keine Bühne eingerissen, wie beim letzten Egotronic-Besuch in Oberösterreich, aber schön war es trotzdem – muss ja nicht immer so exzessiv sein.

Foto: Christoph Thorwartl

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