Crossing Europe 2016: Mein Befinden ist gut, nur zeitlich sehr begrenzt.

Mein Befinden ist gut, nur zeitlich sehr begrenzt ist ein 36 minütiger Film über den Umgang mit einer schweren Krankheit sowie die Erinnerung daran.

Im Mittelpunkt des Films steht das Krankheitstagebuch des verstorbenen Horst Bauer, in welchem er seine aktuellen Tagesverfassungen festhielt. Regisseurin und Tochter des Verstorbenen Sybille Bauer lässt ihre Familie und Freunde aus diesem Tagebuch lesen und schafft dabei einen bemerkenswertes Werk über die Erinnerungen an einen Menschen sowie auch die Erinnerungen an den Verlust dieser Person.

Zu Beginn der Vorstellung bekommt man von ihr den Hinweis, dass sich die Poesie in ihrem Film oftmals zwischen den Zeilen versteckt und damit hat sie recht. Zum Beispiel wenn die Angehörigen das Lesen aus dem Krankentagebuch von Sybille Bauers an Parkinson erkrankten Vaters unterbrechen müssen weil sie die Schrift nicht mehr lesen können oder sie schlichtweg den Kontrast ihrer Wahrnehmung der Krankheit mit seinem im Buch festgehaltenem Befinden vergleichen.

Der Film zeigt in ruhigen und langen Aufnahmen wie sich die Familienmitglieder und Freunde an Horst Bauer und seine Krankheit erinnern und rückt gleichzeitig, und wie oben erwähnt zwischen den Zeilen, auch das Fehlen dieser Person ins Zentrum. Ein Film der bewegt ohne sich aufzudrängen.