Crossing Europe 2016: Thirst / Jajda

Ein Film über Durst, aber nicht nur Durst nach Wasser.

Vorweg ist zu erwähnen, dass die Charaktere in Thirst keine Namen haben. Lediglich der Hund wurde auf den Namen Mugly getauft. Die weitere Besetzung setzt sich aus einer dreiköpfigen Familie die in einem kleinen abgelegenen Dorf in Bulgarien lebt, sowie einem Mädchen und ihrem Vater die der Familie versprechen Wasser auf ihrem Grund zu finden zusammen. Die Familienmitglieder stimmen dem Geschäft zu und so quartieren sich die Neuankömmlinge am Grundstück ein. Die Anwesenheit der zwei beginnt mit der Zeit immer mehr in den Familienmitgliedern aufzuwirbeln und Gefühle der Abneigung gegenüber den zwei Neuen verwandeln sich nach und nach in Zuneigung. Die Mutter beginnt eine Affäre mit dem fremden Mann und der Sohn erlebt seinen ersten Kuss mit dem Mädchen.

Rahmenhandlung des Films ist die anhaltende Dürre. Dürre herrscht auch in den Innenwelten der Familie. Trostlose Ausweglosigkeit und Routine gemeinsam mit dem Wohnen in öder Abgeschiedenheit haben sie durstig Gemacht nach neuen Erfahrungen und Rückgewinnung verloren gegangener Gefühle.

Thirst / Jajda ist ein ergreifender Film von der bulgarischen Regisseurin Svetla Tsotsorkova, der sich in langsamen Schritten einer finalen Katastrophe nähert. Auch die Besetzung im Film, die sich teils aus professionellen als auch aus unprofessionellen Schauspielern zusammensetzt besticht durch beeindruckende Leistungen. Stark nachvollziehbar also, warum der Film den „Audience Award – Best Fiction Film“ abgeräumt hat.