Hit me Baby one more time: Disco 2001

Das Format „Disco 2000“ ging gestern in die zweite Runde, und das sehr erfolgreich. Fünf Bands gaben sich die Ehre und coverten den wohl berühmtesten Song der „frühen“ Zweitausender, „Baby one more time“ von Britney Spears. Und ja, es gab gestern in der Stadtwerkstatt auch gute Musik.
Den Start machten „Rooms“. Musikalisch konnten sie uns ja letzte Woche beim ÖH Fest begeistern, aber mit einer besseren PA und gutem Licht macht das ganze dann doch noch mehr Spaß. Und die Challenge des gestrigen Abends meisterten sie bravourös. Ihre Version von „Baby one more time war auffallend gut und es überraschte fast, dass dieser schon oft in der Dusche oder betrunken mit Freunden gesungene Trash-Klassiker doch auch gut klingen konnte.

„Ottos Mops“ – ich muss gestehen, bis gestern kannte ich die Band nicht wirklich, dennoch konnten sie mich stark beeindrucken. Zwar war es bei Beginn etwas holprig, aber mit jeder weitern Nummer stieg meine Begeisterung für diese Band. Das mit dem Covern nahmen sie zwar nicht ganz so ernst – fraglich, ob es sie deswegen noch sympathischer macht oder nicht. Fakt ist, dass sie mit ihre gewaltigen Mundart-Rock‘ n’Roll- Kraft eine der Monitorboxen lahmlegten.

Nach den „Rockexzessen“ ging es ruhig weiter mit dem Duo „Bent Arrows“. Zwei gewaltige Stimmen treffen zusammen und vereinen sich mit Piano, Gitarre und Mundharmonika – klingt kitschig? Mag sei,n aber wer die beiden schon mal live erleben durfte, würde mir zustimmen, dass die beide die Musik im Blut haben und zauberhafte Werke produzieren. Gespannt war ich auch auf die Cover-Version – vor allem, wie die beiden es schaffen, die doch sehr trashige  Nummer in ihr doch sehr ruhiges Set einbinden. So ein schönes „Hit me Baby“ hab ich noch nie gehört, und der Versuch 50% Britney und 50% Bent Arrows zu vereinen ist sehr gut gelungen.

Nach dem ruhigen Part ging es mit „Paxyard Lane“ funkig weiter. Ich und der Funk werden keine Freunde mehr, deswegen ist meine Review der Band bestimmt nicht objektiv. Vorweg, dem Publikum gefiel es sehr – auch wenn dieses zu dem Zeitpunkt zu 50% aus Familie und Freunden bestand. Die junge Band feierte erst vor kurzem ihr einjähriges Bühnendasein, deswegen möchte ich auch nicht zu streng mit ihnen ins Gericht gehen. Die MusikerInnen haben durchaus Potential, aber momentan erinnern sie noch mehr an einen POP-Borg Band mit einstudierten Moves und gekünstelten Gesten – da fehlt einfach noch die Erfahrung. Und ja, ich freu mich schon die Entwicklung weiter zu verfolgen.

Last but not Least – „Sister Jones“. Momentan sind die Jungs wieder mehr unterwegs und haben in den letzten Wochen so einige Auftritte hinter sich. Umso schöner ist es die Linzer Musiker auch wieder einmal in ihrer Hometown zu sehen. Ihr Cover der bekannten unterhosenlosen  Popmusikerin war auch ein Highlight.  Mit einer Mischung aus ruhigen Parts, rockigen Exzessen und Brass-Momenten machten die Jungs den Abschluss. Mir als Kind der 90iger und frühen Zweitausender hat es sehr gefallen. Deswegen hoffe ich stark auf eine Wiederholung – Disco 2002, ich freue mich schon!

Foto: Christoph Thorwartl

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