15 JAHRE VACUNT: Jubiläum in der Stadtwerkstatt

Die Linzer Hardcore und Skatepunk-Legenden Vacunt luden vergangenen Freitag zur großen 15-Jahresfeier in die Stadtwerkstatt. Wie es sich für so ein Jubiläum gehört, hatten die Jungs mit Better Way aus Budweis auch alte Wegbegleiter eingeladen, die so erstmals den Weg nach Linz fanden.

Etwas später als üblich, dafür mit großem Getöse startete der Konzertabend kurz nach 23 Uhr. Die „Hawara“ von Better Way droschen sich durch die ersten Takte ihrer kurzen, knackigen Hardcoresongs und signalisierten den noch im Erdgeschoss bzw. Café Strom verbliebenen BierliebhaberInnen so ihre Ankunft, um diese in den Saal zu locken. Aus dem nahen tschechischen Budweis waren sie angereist, um dieses Fest zu eröffnen – und das taten sie ziemlich gut und in verdammt stimmiger Manier. Kurzweilig, schnörkellos und gnadenlos tight gespielt. Da will man glatt das angestaubt in der Ecke lehnende Skateboard schnappen, die Kopfhörer einstöpseln und drauf losrollen. Eine Band, die man sich definitiv gerne zu Gemüte führen darf, wenn sie es das nächste Mal nach Österreich schaffen sollten.

Danach war es Zeit für die Hausherren an diesem Abend. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 haben sich Vacunt dem Hardcorepunk der Marke „Old School“ verschrieben und sind über die Jahre zu einer wahren österreichischen Szene-Institution geworden – in Linz sowieso. Weshalb ich mir den Saal um diese Zeit dann doch etwas voller erwartet hätte. Aber sei es wie’s sei. Das sprichwörtliche „Ausverkauft“-Schild hing zwar nicht, aber die Stimmung war trotzdem ausgelassen, wie sich das für eine Party eben gehört. Da gehört es auch zum gute Ton, die eine oder andere Anekdote aus 15 Jahren Bandgeschichte zu erzählen, oder die Partygäste ans Mikro zu bitten um einige Textzeilen, oder gar einen ganzen Song mitzubrüllen. Man muss schon sagen: Es macht nachwievor großen Spaß, diesen Jungs auf der Bühne zuzusehen. Allen voran Sänger Brucki, der während eines Sets mehr Sprünge und Luftbox-Einlagen hinlegt, als Bruce Lee zu seiner besten Zeit. Vacunt anno 2016 live zu sehen garantiert kurzweiliges Konzertvergnügen, ohne Bullshit, ohne viel Gerede – simpel, aber (vielleicht gerade deswegen) gut. Nicht mehr und nicht weniger. Wer seinen Hardcore genau so mag, der wird sich von Vacunt garantiert nie enttäuscht fühlen. Und passenderweise, wie könnte es anders sein, fand das Konzert seinen standesgemäßen Abschluss mit dem all time classic „Fuck The Fakes“. Nomen est omen! Also dann, auf die nächsten 15 Jahre!

Fotos: Christoph Thorwartl

Schreibt Albumrezensionen, Konzertberichte und führt gerne Interviews - transkribieren tut er diese aber weniger gern. Immer wieder auch für Blödsinnigkeiten abseits seines Kerngebiets "Musik" zu haben. Hosted einmal monatlich die Sendung "Subtext on Air" auf Radio FRO, ist bei mehreren Kulturinitiativen und in einer Band aktiv.