Cyanide Pills: Pop-Punk-Geheimtipp!

Wir kennen das – das Konzert zu Ende, der Alkoholpegel nicht mehr unbedingt bei 0,0 Promille, die Motivation, noch was zu tun, aber noch durchaus vorhanden. Apropos 0,0 Promille – nach dem Konzert der Drangla-Vorreiter Turbobier am vergangenen Donnerstag im Linzer Posthof war wohl niemand mehr nüchtern. Toll also, dass es noch ein offizielles Aftershow-Konzert gab. Das fand in Oberösterreichs neuem Punkrock-Zentrum, dem Auerhahn in Linz, statt. Zu Gast: Cyanide Pills. Sagt euch weniger? Dann solltet ihr das schleunigst ändern!

Als „offizielle Aftershowparty“ war das neueste Booking unserer Punkrock-Veranstalterfreunde, Mountain Cock Quality Rock, angekündigt. Cyanide Pills hieß die Meute aus dem britischen Leeds, die sich dann für gut eine Stunde durch ihre Setlist knüppelte, dass es eine Freude war. Nun: es war Donnerstag. Die Aftershowparty nach dem Drangla-Konzert bei Turbobier jetzt nicht. Die gut 30 Leute, die sich das Konzert allerdings gaben, wurden nicht enttäuscht. Das britische Quintett hat die Wurzeln klarerweise im Pop-Punk. „Sliced and Diced“ nennt sich die aktuelle Platte – und der Name dürfte Programm sein. Ein Konzert, das förmlich nach Bier, Moshpit und Co schreit – von dem es halt am Donnerstag nur Ersteres in großen Dosen gab. „A gang of c***s from a desolate land“ – so bezeichnen sich Cyanide Pills selbst. Angesichts politischer Entwicklungen 2017 wohl aktueller denn je, dürften Cyandie Pills aber nicht zu denjenigen „Cunts“ zählen, die man am liebsten niemals zu Gesicht bekommen würde. Zumindest musikalisch wird hier dem Government gehörig in den Arsch getreten. Ein Konzert, wo das Bier gleich dreifach gut schmeckt. Ein Konzert, das sich mehr Andrang verdient hätte. Eine Band, die man live sehr gerne hört. Und zum Schluss konnte man dann noch mit Turbobier-Obmann Marco Pogo ein weiteres Bier trinken. Ist ja auch was!

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.