Auszeid: Willkommen in den Ferien

Wels und Kultur – in letzter Zeit in den Medien meist dann vertreten, wenn es wieder um politische Themen ging. Dabei hat die Kultur selbst doch Einiges zu bieten – etwa das alljährliche Schulabschluss-Konzert im Alten Schlachthof. Zur neuesten Ausgabe der „Auszeid“ hatten sich die Schl8hof-Juniors wieder drei Bands eingeladen. Purple Brain, Like Elephants und FLUT durften sich die Bühne teilen.

Knapp um halb zehn Uhr abends standen am vergangenen Freitagabend mit Purple Brain Lokalmatadoren auf der Bühne. Ihren Stil beschreiben sie als „im weitesten Sinne als Alternative Rock“ – ihr erstes Konzert überhaupt spielten sie am Freitag im Schlachthof. Und ja, man braucht gehörig Eier, um sich mit Portugal.The Man gleich mal die Allzeitgrößen für das „Modern Jesus“-Cover auszusuchen. Auch eigene Nummern fanden den Weg ins Set, sichtlich und vor allem hörbar angelehnt an die großen Vorbilder. Und weil Prokrastination gerne zuschlägt, gabs halt als Zugabe nochmals „Modern Jesus“. Prädikat: ausbaufähig mit gutem Fundament.

Die beiden anderen Bands muss man dann eigentlich nicht mehr vorstellen. Like Elephants, ursprünglich aus der Metropole Grieskirchen, haben sich spätestens mit dem Debutalbum „Oneironaut“ einen Namen in der (Dream-)Pop-Welt gemacht. Etwas schade allerdings, dass viele dann doch nur ob des Schulschlusses gepaart mit der Möglichkeit, noch quasi das letzte Mal mit den Freunden zu quatschen, gekommen waren. Zumindest war es bei Like Elephants und FLUT dann doch sichtbar leerer als zu Beginn. Schade, dann hätten vielleicht mehr die tanzenden Skelette zum neuen Song „Ghost“ gesehen, die als Visuals projiziert liefen. So ein Gig unter der Marke „Standardkost“ – was bei Like Elephants ja eigentlich schon ein Qualitätsmerkmal darstellt.

FLUT im Anschluss hatten zu späterer Stunde gegen Mitternacht mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Es waren nur noch die hartgesottenen Fans, die übrig blieben. Die wurden aber von FLUT nicht enttäuscht – man merkt den Herren die gestiegene Menge an Bühnenerfahrung definitiv an. „Sterne“, „Tiefschlaf“ und zu guter Letzt „Linz bei Nacht“ sind eingängige Ohrwürmer geworden, die die Reminiszenz an die 80er sehr gut wiederspiegeln. Und um halb Eins in der Früh wurde dann auch die offizielle „Auszeid“ beendet – musikalisch hochwertige Kost, der gerne mehr Leute folgen dürften!

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.