VIENNALE 2017: Ein Abend mit CHRISTOPH WALTZ in Wien

Oktober und November ist in Wien traditionsbedingt Viennale-Zeit. Vom 19. Oktober bis 02. November 2017 gibt es 300 ausgesuchte Filme, Dokus und Tributes für alle interessierten Cineasten in der Bundeshauptstadt zu bewundern. Auch die heuer nach dem überraschenden Tod von Direktor Hans Hurch stattfindende Inkarnation soll sowohl Anspruch als auch Massengeschmack in sich vereinen. Ein Schauspieler und zweifacher Oscarpreisträger, der in beiden Metiers zuhause ist, konnte heuer für das Festival gewonnen werden: Christoph Waltz.

Das Medieninteresse ist groß. Hollywood-Flair gibt es in Wien bekanntermaßen nicht ganz so oft zu vernehmen. Es wurde mehrmals von Hans Hurch versucht, in den vergangenen Jahren den 61-Jährigen zur Viennale einzuladen, so der vorübergehende Festival-Direktor Franz Schwartz. 2017 hat dieses Vorhaben endlich Früchte getragen. Waltz promotet seinen neuen Film „Downsizing“ von Alexander Payne, in dem Menschen aufgrund globaler Überbevölkerung einfach geschrumpft werden. Beim Galascreening am 24. Oktober 2017 im Wiener Gartenbaukino wird in Anwesenheit von Waltz hingegen „Carnage“ von Roman Polanski gezeigt. Hierzulande lief der Film unter dem Titel „Der Gott des Gemetzels“. Ein etwas anderes Blutbad im gutbürgerlichen Stil zwischen zwei Ehepaaren in New York City, die sich verbal an die Gurgel gehen. Sprichwörtlich.

Weshalb Waltz gerade dieses amüsante Werk ausgewählt hat, um es in seiner Anwesenheit vorzuführen, bleibt nach der Vorstellung beim geführten Interview mit ihm auf der Bühne leider unklar. Die Frage nach einer etwaigen Politkarriere wie einige seiner Kollegen aus der Branche verneint er. Er konzentriere sich auf seine Arbeit als Schauspieler und neuerdings auch als Regisseur. In welche Richtung seine kommende Arbeit „Georgetown“ genau gehen wird, könne er noch nicht sagen. Im Improvisieren sei er zudem furchtbar und ein Freund von Lebensplänen sei er auch nicht. Die Möglichkeiten, die auf ihn zukommen, nehme er wahr, ohne groß darüber nachzudenken. Bestätigung von außen sei ihm nicht egal, der Erfolg bringe ihm Selbstsicherheit ein, die er Aufgrund seines Alters nicht mehr missbrauchen wird, wie er lächelnd und mit dem Charme eines Spitzbuben zu Protokoll gab.

Insgesamt zeigt die Viennale noch fünf weitere Filme mit ihm, darunter deutsche Produktionen wie „Du bist nicht allein – Die Roy Black Story“ und natürlich US-Kassenschlager wie „Inglourious Bastards“ oder „Django Unchained“.

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