Es schepperte im Gebüsch: MC Bomber im Flex

Die Dampfwalze Mc Bomber rollte im Zuge seiner „Gebüsch Welttournee“ am 18.Mai durchs Wiener Flex und hatte Mista Meta mit dabei. 

Gegen 20:00 war das Flex Cafe noch beschaulich gefüllt. Man tummelte sich lieber in der abendlichen Spätsonne am Kanal um sich auf den Abend einzustimmen. Gegen 21:00 betritt Mista Meta die Bühne und knallte die ersten 16er in gewohnter Manier gen Publikum. Die Horde versammelte sich nun doch vor der Bühne, vor der es langsam aber sicher kuschelig wurde.

Geboten wurde das, was man sich von einem Upstruct Signing erwartet. Bei aller Kritik zu textlichen Ergüssen, die einen gesellschaftlichen Rundumschlag bilden, war das Publikum sichtlich angetan. Battlerap bockt eben oder findet man stumpf und eklig. In diesem Fall ohne Zweifel Ersteres. Eine solide 45 Minuten Show von Mista Meta, der entweder etwas gezeichnet von der Tour oder übermäßig Stimmungsmittelchen ein paar textliche Patzer nicht vertuschen konnte. In dem Fall passt das aber gut zum rohen DIY Image, das die beiden Protagonisten und deren Umfeld seit Jahren erfolgreich pflegen.

„Deutschrap zu quälen bis die dumme Sau im Arsch ist“, das erklärte Ziel. Ohne Pause zwischen den Sets, taucht Max aka Mc Bomber mit gewohnt humoristischer Prollattitüde auf und begrüßt das Publikum mit den Worten: „Servus Freunde, schen in Wien zu sein, küss die Hand schöne Frau“ und fegte durchs Gebüsch. Von den bereits jetzt legendären „PBerg Battletapes“ über das Debüt „Predigt“ bis hin zu seinem Neulingswerk „Gebüsch“, walzte Bomber 1,5 Stunden über die Bühne. Die Themengebiete überschaubar, dafür mit textlichem Tiefgang. Der Menschenfreund Bomber schafft es trotz Pöbelästhetik textlich intellektuellen Anspruch zu bewahren und seine Zeilen auf handerlesene Samples zu packen. Von der ersten Gebüsch Auskoppelung „Actionrap“, bis zu den oben genannten Battletapes und Hits wie „Taubensohn“, bei dem die Schellen ohne Shacke ausgeteilt wurden oder „Phase Eins“, wurde hier alles geboten. Die Fans dankten es mit Schweiß und Alkoholexzess.

Nach gewaltigen 1,5 Stunden und dem Schlusstrack „Waldgang“ verschwand der Ayatollah wieder und hinterließ ein kaputtgepogtes, aber glückliches Publikum.