WIENER FESTWOCHEN: micro | macro

Eine Installation, die einmal mehr darzustellen vermag, dass der Mensch einen ziemlich kleinen Teil im Universum ausmacht. Der japanische Künstler und Klangtüftler Ryoji Ikeda zeigt ihm Rahmen der Wiener Festwochen mit „micro | macro“ ein audiovisuelles Gesamterlebnis in Dauerschleife.

© Ines Bacher

Galaxien, die Milchstraße, die Sonne, Sterne, Berechnungen, Teilchen, die Gesetze der Physik, das CERN – es sind solche Dinge, die auf einen einprasseln, währenddessen man sich mitten im interstellaren Geschehen befindet. Eine Ode an die Allmacht der Naturwissenschaft ist „micro | macro“ geworden. Was groß und was klein ist, wird im Rahmen dieser Installation, die alle zehn Minuten von vorn losgeht, hinterfragt, dargestellt, vermittelt. Wie richtet wir den Blickwinkel darauf? Ist es eher das Visuelle, was auf einer riesigen Leinwand projiziert wird? Oder ist sind es die Daten und Berechnungen auf dem Fußboden, die beweisen, dass sich das Universum seit dem Urknall immer weiter ausdehnt? Wo hat der Mensch zwischen alledem seinen Platz? Ikeda regt ohne Zweifel zu Gedankenspielen an.

© Ines Bacher

Zwischen Annahme und Kenntnis darf der Besucher eintauchen in eine Welt, die heutzutage wohl öfter außen vor bleibt. Umgekehrt bleibt die derzeitige ökologische Konstitution der Erde von Ikeda unkommentiert. Demungeachtet liefern sowohl Wand als auch Boden simultan Erkenntnisse ab, die in der Wahrnehmung und im Bewusstsein dennoch komplex, verflochten und auch undurchschaubar bleiben. Wie das Universum selbst.

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