NHL 19: am Eis wenig Neues

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Alle Jahre wieder – kommt man als Sportfan nicht um die jeweiligen Ableger von EA herum. Auch die Eishockey-Simulation NHL19 versprach, eh klar, einen ganzen Haufen neuer Featueres. Doch können die das Spiel als Full Price-Titel rechtfertigen? Die Antwort: für Fans ja. Aber halt auch nur für die.

 

NHL19
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: EA
Plattformen: PS4, Xbox One
Testplattform: Xbox One
Metacritic-Score: 80%
Preis: 69,99 €

 

The same procedure as every year? Das Gameplay

Eins vorweg: die Neuerung, die wohl am wichtigsten gesehen wurde, war die sogenannte „Real Player Motion Technologie“, kurz RPM Tech. Sie sollte die Balance und die Steuerung der jeweiligen Spieler verbessern – und das hat sie. Der spürbare Unterschied in der Steuerung von beispielsweise Dustin Byfuglien (für alle Nicht-Eishockeyfans: der gute Herr entspricht eher dem Modell „Canadian Lumberjack“) und Speedstern wie etwa Johnny Gaudreau ist größer geworden. Kleiner Wermutstropfen dabei: das ganze spielt sich noch immer eher Arcade-lastig und weniger simulationsbezogen. Das Problem, das man schon bei NHL17 und noch viel mehr aus NHL18 kennt, wurde zwar angegangen, an der Behebung wird man dann trotzdem wohl zumindest auf NHL20 warten müssen. Weiters ist der Poke-Check zumindest ein wenig „less effective“ geworden, und Gegner von der Scheibe zu trennen erfordert ein Umdenken zu den Vorgängern. Die Animationen der Spieler wurden – nona – der FIFA- und Madden NFL-Engine übernommen, schaut auch schön aus, kann aber immer noch nicht als „das“ Highlight gesehen werden. Aber es reicht aus.

Im Spiel selber fällt auf: noch immer ist es relativ leicht, Tore zu schießen. Wristshots „Top-shelf, where Mama hides the cookies“ (der Spruch geht auf Buffalo-Sabres-Kommentatorenlegende Rick Jeanerret zurück) lassen auch Torhüter wie Carey Price schnell mal alt aussehen. Auf höheren Schwierigkeitsgraden wird es etwas schwerer, geübte Spieler treffen gefühlt aber dennoch zu oft. Das Problem ist auch schon länger bekannt – eine Lösung steht bis dato aus. Die KI lässt auch auf höheren Schwierigkeitsgraden manchmal aus – nicht nur einmal ist es vorgekommen, dass ein Defender auf der gegnerischen Blue-Line mutterseelenalleine steht, während zwei Gegner den Scheibenführenden attackieren. Sonst? Hat sich auch nicht unbedingt viel getan. Die Menüs sehen verdächtig ähnlich nach NHL18 aus, die Kommentatoren Eddie Olczyk und Mike Emrick (die auch bei realen Games der Capitals nicht unbedingt einfach zu ertragen sind) sind auch gleich geblieben. Schade eigentlich, da hätte man nach Jahren wirklich mal was anderes probieren können. Fans der Serie können aber auch das verschmerzen.

Verbessert: das Gameplay


Pick your spots – die Spielmodi

Die Anzahl an Spielmodi ist, EA-üblich, mannigfaltig. Der bekannteste Online-Klassiker ist noch immer HUT, das Hockey Ultimate Team. Hier hat sich nichts geändert – man startet mit einem bestenfalls mediocren Team, kann sich durch Spiele Coins erspielen, und damit das Team verbessern. Packs kann man nach wie vor auch mit Echtgeld kaufen, muss man aber nicht. Einigermaßen frustrierend kann es am Anfang dann doch sein, mit seinem Prospect-Team gegen Connor McDavid, Sidney Crosby, Erik Karlsson und Co antreten zu müssen. Auch Challenges, wo man sich Coins verdienen kann, gibt es wieder – die sind mehr oder minder schwierig, aber dann im Endeffekt fast nur unnützes Beiwerk. Allerdings: die erwähnten Echtgeld-Packs sind die einzigen Mikrotransaktionen im Spiel. Na immerhin. Für Nostalgiker auch vertreten wieder: die Legenden, also Hall-of-Famer, die dann auch zu einem dementsprechenden Preis gehandelt werden. HUT ist also das, was HUT immer war. Und sicher auch wieder der beliebteste Modus – wenngleich es immer noch zu den bekannten Verbindungsaussetzern zu den Servern kommt – im Test war das bei etwa 3% der Games der Fall.

Auch wieder da: die Legenden in HUT

„NHL ones“ ist ebenfalls wieder vertreten. Mit einem erstellten Charakter darf man online gegen zwei andere in mehr oder weniger lustiger Aufmachung, die man bereits aus NHL Threes in der Vorjahresversion kennt. Lustig insofern, als dass man Ausrüstungsgegenstände freischalten kann, die aber auch nicht viel bringen. „Pond Hockey“ wurde mit viel Trara beworben, ist aber dann doch nur ein nettes Gimmick für zwischendurch geworden. Die Online-Modi werden dann mit der bekannten EASHL, NHL Threes und Pro AM (Challenges für den selbst erstellten Spieler) abgerundet, wurden hier aber nur kurz angetestet.

Die Stärken der Offline-Modi sind nach wie vor vorhanden. Mit „Franchise“-Modus kann man sein Team über maximal 25 Saisonen zu mehreren Titeln coachen. Trades, Verträge, Arenaausbau, Drafts – alles schon dagewesen, alles auch heuer auf gewohnt ausgefeiltem Niveau da. Besser geworden: das Scouting. Scouts haben endlich wirklich Einfluss – sei es durch Fähigkeiten, besondere Ligen-Kenntnisse in Europa und dergleichen. Ein schönes Feature, das für mehr Tiefgang sorgt.

„Be a Pro“ bietet die gewohnte Perspektive aus der Sicht des Spielers. Mit mehr Erfahrung wird man stärker, und kann sich in den Ligen hochdienen. Auch die Charakter-Entwicklung leht sich hier stark an Rollenspiele an – Talententwicklung, Training und Co beeinflussen die Entwicklung des Spielers merklich. Schießt man Anfang beim Slapshot noch eher daneben, wird man später jeden im Kreuzeck versenken. Motivierend!

 

Fazit: Ist es das überhaupt wert?

Das ist wohl die Frage, die man sich immer stellen muss, wenn es um EA-Sport-Spiele geht. Als Eishockey-Enthusiast: ja. Die Steuerung ist, auch wenn noch immer verbesserungswürdig, um Einiges besser geworden, der HUT-Modus ist immer noch motivierend, der Franchise-Modus tiefgründig. Ob es den vollen Preis rechtfertigt? Wohl eher nicht, objektiv gesehen. Wie so oft sind es dann leider doch nur Nuancen geworden, die als „Upgrades“ zu NHL18 beworben wurden. Wir geben mal eine vorsichtige Kaufempfehlung ab – als Eishockey-Fans. Denn auch die österreichsiche EBEL kann man wieder spielen – und wir Black-Wings-Linz-Sympathisanten gewinnen zumindest dort wieder den Titel!

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Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.