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Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Let's Go, Evoli!

Die Pokémon Welt lebendig wie nie – Pokémon: Let’s Go, Pikachu!

Ein altbekanntes Abenteuer in der Kanto-Region erwartet Pokémon Fans auf der ganzen Welt! Altebekannte Gesichter erwarten uns, in Kombination mit neuartigen Spielaspekten. Dabei wird uns eine Pokémon Welt geboten, welche so lebendig wirkt wie nie, und unglaublich viel Charme bietet. Die erste Generation der Pokémon Erfolgsgeschichte ist zurück!

Als erstmals angekündigt wurde, dass ein Pokémon Spiel auf der Switch von Nintendo entwickelt wird, war die Freude in der Redaktion groß. Endlich eine Pokémon Ausgabe, welche sowohl am Fernseher als auch im altbekannten Handheld-Modus gespielt werden kann! Was, es wird auch noch ein Remake der ersten Generation, mit den 151 Pokémon, die wir kennen und lieben? Besser kann es nicht mehr werden! Dann kam jedoch der große Dämpfer: es werden große Einflüsse von Pokémon Go in das Spiel integriert werden. Große Skepsis herrschte in der Redaktion. Dennoch war die Vorfreude groß, als es endlich Zeit war, in die Kanto Region zurückzukehren. Ob Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Let’s Go, Evoli! überzeugen können, haben wir für euch auf Herz und Nieren getestet!

PokemonBeginn
Ein altbekanntes Abenteuer erwartet uns…

Alles auf Anfang: zurück in der Kanto Region !

Die Geschichte von Pokémon: Let’s Go, Pikachu und Evoli ist altbekannt und wohl das beliebteste Pokémon Abenteuer von bisher allen verfügbaren Generationen. Wir schlüpfen wie schon damals in den Anfangszeiten in die Schuhe von dem kleinen Jungen aus Alabastia, welcher bereit ist die große Welt zu bereisen, alle Arena Orden zu sammeln, und Champ der Pokémon Liga – dem Indigo Plateau – zu werden! Dabei muss er sich stets gegen seinen Rivalen Blau beweisen.

Diese Geschichte behält Nintendo bis auf eine kleine Abänderung bei: Blau ist anfangs nicht unser direkter Rivale und indirekter Begleiter, sondern es wird ein neuer männlicher Charakter eingeführt. Diesen können wir wie damals Blau benennen, er wird im Spiel als unser „bester Freund seit Kindheitstagen“ vorgestellt. Dieser begegnet uns nun im Laufe der Geschichte immer wieder, und fordert regelmäßige Kämpfe ein. Blau selbst, den Neffen von Onkel Eich, lernen wir erstmals nach der ersten Arena kennen, und zeigt sich als starker Trainer mit seiner typischen Arroganz. Von da an kreuzen sich unsere Wege des Öfteren, jedoch ist er nicht mehr der typische Rivale, den wir jedes Mal bekämpfen.

Zahlreiche Kämpfe erwarten uns!

Ansonsten treffen wir auf altbekannte Gesichter wohin man auch blickt: in den ersten Arenen erwarten uns Rocko und Misty, wir stechen erneut kurzzeitig in See auf dem großen Kreuzfahrtschiff MS Anne und müssen den Mondberg und die Didga-Höhle erforschen. Die Kanto Region sieht hierbei so schön aus wie nie – sowohl am Fernseher als auch im mobilen Handheld-Modus, welchen die Switch bietet. Liebevolle Details und eine erstaunlich hohe grafische Qualität haben uns dabei sehr beeindruckt.

Wir können hierbei die Welt relativ offen erkunden. Man wird grob an die Hand gehalten, und kann anfangs schwierige Routen noch nicht besuchen, kann jedoch speziell nach der fünften und sechsten Arena fast ganz Kanto bereisen. Das Spiel setzt einen wie gewohnt gar nicht unter Zeitdruck, und man kann nach Lust und Laune erkunden, Pokémon fangen und Trainer bekämpfen.

Pikachu und Evoli – die treuen Begleiter

Unser Abenteuer erleben wir diesmal an der Seite unseres Partnerpokémons, welches von der gekauften Edition bestimmt wird: Pikachu oder Evoli! Beide Partner können sich selbst nicht entwickeln, dafür jedoch sowohl einzigartige und starke Attacken lernen können, als auch eine neue Version der bisher bekannten „VMs“ – Attacken wie Surfer, Fliegen und Co. Diese Attacken bringen wir in Pokémon: Let’s Go, Pikachu und Evoli nicht mehr einzelnen Pokémon des jeweiligen Typs bei, sondern direkt unserem Partner-Pokémon. Diese können dies dann in der freien Welt jederzeit einsetzen, jedoch nicht mehr im Kampf.

EvoliPartner
Ob Evoli oder Pikachu – wir kämpfen stets gemeinsam!

Wir können sowohl uns als auch unseren Partner in schicken Sets ankleiden, und so stets als Einheit auftreten. Dies ist ein tolles Gimmick, und bringt etwas mehr Liebe und Verbindung in das Spiel. Weiteres wurde das Pokémon Ami System der vorherigen Generationen am 3DS auch für das Partner-Pokémon in der Switch Version übernommen.

Wir können jederzeit mit Evoli oder Pikachu spielen, sie füttern und ihnen Zuwendung schenken. Dies bringt uns im Kampf diverse Vorteile: so weichen beide dann Attacken manchmal aus oder heilen Statusveränderungen von selbst, um uns „keine Sorgen zu bereiten!“. Der einzige Kritikpunkt hierzu unsererseits ist die nicht vorhandene Möglichkeit, diese Gimmicks im Kampf auszuschalten. Mancher Hardcore-Fan wird sich hier ärgern, da dies die Kämpfe teilweise stark vereinfacht, gleichzeitig aber komplett glücksbasiert ist.

Fangen ohne Kämpfen: Steuerung im Handyformat?

PikachuAmi
Pikachu und Evoli freuen sich stets über deine Zuwendung!

Das mit Abstand wichtigste neue Feature ist das neue Fangsystem in Pokémon: Let’s Go Pikachu und Evoli. Pokémon werden nicht mehr in einem typischen Kampf gefangen, und man muss sie nicht mehr bis zu einem gewissen Grad schwächen, um sie leichter zu erhalten. Denn hier wurde das Fangsystem aus Pokémon Go integriert. Pokémon laufen frei in der Wildbahn herum, und man kann sich selbst entscheiden, welchen man sich stellen möchte. Man läuft nicht mehr durchs hohe Gras und muss tausende Einheiten Schutz kaufen, um wilde Pokémon zu vermeiden. Trifft man anschließend bewusst auf ein Pokémon, muss man die Motion Control Fähigkeit der JoyCons benutzen, und den Ball wirklich „werfen“ um das Pokémon zu fangen.

Hat man Probleme ein Pokémon zu fangen, kann man Beeren einsetzen, um diese zu beruhigen und zutraulicher zu machen. Was anfangs noch ein Kinderspiel ist, steigt in der Schwierigkeit im fortschreitenden Spiel stets an, und wird speziell nach der dritten Arena auf ein neues Level gehoben. Pokémon springen dann herum, wehren sich viel öfter, und fliehen sogar aus dem Kampf. Man muss hierbei sowohl die Art der Pokébälle als auch die Beeren, welche man nutzt, mit Bedacht einsetzen.

FangsystemPokemon
Das Fangsystem wurde aus Pokémon Go übernommen und angepasst

Uns in der Redaktion hat das neue Fangsystem erstaunlich gut gefallen. Anfänglich war viel Skepsis vorhanden: Pokémon fangen ohne typischen Kampf, ohne diese zu schwächen? Das Fangen geht jedoch leicht von der Hand, und macht den späteren „Grind“, wenn es darum geht manche neu gefangenen Pokémon nachzuleveln, schnelllebig und abwechslungsreich. Wer die damaligen, spontanen und nicht planbaren Kämpfe vermisst, kommt auch hier teilweise auf seine Kosten. Es gibt immer wieder mal ein, zwei Pokémon, welche aus dem Gras erscheinen, und den Trainer dabei direkt in einen Kampf verwickeln. Nintendo hat hier viel Wert auf Details gelegt, was uns sehr gut gefällt.

Bei der Funktion des Werfens muss Nintendo jedoch nochmal etwas Feinschliff anbringen. Es ist nicht immer klar, warum ein Pokémon sich aus dem Ball befreien kann oder auch drin bleibt. Gleichzeitig erfasst das Motion Control System die Bewegung beim Werfen manchmal nicht richtig, und der Ball geht ins Leere.

Das altbewährte System mit runden-basiertem Kampf bei allen Trainerkämpfen weiterhin gegeben.

Kanto so lebendig wie nie

PokemonWelt
Kanto lebendig wie nie!

Dass die Pokémon durch die Änderung nun frei rumlaufen hat uns jedoch am Besten an „neuen“ Kanto Region gefallen. Die Pokémon Welt wirkt so lebendig wie nie, die Welt verändert sich stets, manche erscheinen Pokémon einfach dreist im hohen Gras und möchten sich von sich aus mit dir anlegen. Andere sind ängstlich und versuchen mit allen Mitteln, dem Trainer zu entkommen. Dies verleiht dem Spiel unglaublich viel Charme, und man fühlt sich in der Kanto Region noch stärker zu Hause als damals in der ersten Generation selbst.

Die Pokémon sind hierbei in ihren jeweiligen Lebensräumen zu finden, wie unter anderem Gesteins Pokémon welche sich durch Höhlenboden graben, Wasser Pokémon die im Meer vergnügt umher schwimmen. Das Abenteuer wird weiteres noch durch kleine Cutscenes im Anime Style, welche die Geschichte noch verfeinern und toll ins Gesamtkonzept passen.

ApolloPokemon
Ob wir unser Abenteuer am Rücken von Apollo …

Eine weitere Möglichkeit, die Welt noch weiter zu beleben, besteht darin, Pokémon aus ihren Bällen zu holen. Wir können stets ein Pokémon aus unserem Team wählen, welches sich unserer Reihe auch in der richtigen Welt anschließt. Dabei verhält sich jedes Pokémon anders – tragen uns Apollo oder Akali beispielsweise auf ihrem Rücken, oder springt Kapador stets unbeholfen hinter uns her. Dies hat uns unglaublich gut gefallen. Jedes Pokémon erhält seinen eigenen Charme, behält seine eigentliche Größe bei, und unterstützt uns gleichzeitig bei der Suche nach Items. Wir hoffen sehr, dass dies bei den nächsten Pokémon-Titeln beibehalten wird!

ArkaniPokemon
… im flauschigen Fell von Arkani …
PixiPokemon
… oder doch mit dem verwirrten Pixi fortsetzen ist uns überlassen!

Pokémon für Kinder? – der Schwierigkeitsgrad

Als damals erste Trailer für Pokémon: Let’s Go Pikachu und Evoli in diversen Nintendo Directs vorgestellt wurden, gab es viel Skepsis in der Redaktion. Nicht nur wegen dem neuen Fangsystem, sondern auch wegen der neuen Schwierigkeit. In den letzten Jahren wurde Nintendo oft vorgeworfen, in der Schwierigkeit der Pokémon spiele zu verweichlichen, und keine große Herausforderung mehr zu bieten.

Anfangs sind die Kämpfe wirklich ein Kinderspiel. Man selbst ist absolut überlevelt, die Trainer liegen teilweise bis zu zehn Level unter dem eigenen Team, und das Partnerpokémon (Pikachu oder Evoli), könnten eigentlich jedes Team im Alleingang besiegen. Speziell ab der dritten Arena nimmt die Schwierigkeit jedoch stark an Fahrt auf, die Trainer haben endlich würdige Gegner, welche ein angemessenes Level besitzen.

Zusätzlich dazu erwarten uns nach der Pokémon Liga noch „Meistertrainer“, welche auf ein Pokémon spezialisiert sind. Gegen diese dürfen wir nur mit dem exakt gleichen Pokémon antreten, und bieten eine noch nie dagewesene Herausforderung. Wir sind gespannt, wie wir uns gegen diese schlagen werden!

TeamRocket
Was wäre die Kanto Region nur ohne Team Rocket?

Was uns jedoch sehr enttäuscht hat, war die Möglichkeit, einen Mitspieler direkt in das Spiel zu integrieren, und zu zweit durch die Kanto Region zu streifen. Ist das Feature selbst eine tolle Idee und funktioniert auch rein durch Schütteln des zweiten JoyCons, ist das Spiel in diesem Modus wirklich lächerlichst einfach. Man tritt zu zweit einzelnen Trainern gegenüber, und hat so einen klaren Vorteil. Dies war sehr schade – gäbe es so doch das Potential tolle, und spannende Doppelkämpfe einzubauen. Der Mehrspielwert wäre so auch nochmal stark gestiegen.

Ein eigener Pokéball und die spezielle Switch Edition – die Hardware Gimmicks

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Die Switch Version im Pokémon Design!

Hardcore-Fans der Pokémon Welt kommen diesmal auch wie gewohnt im Hardware Bereich auf ihre Kosten. Das neue Pokémon-Abenteuer kann man in Kombination mit der speziellen Switch Edition erwerben, welches farbig abgestimmte Joycons und liebevoll gestaltete Aufdrücke der zwei Partnerpokémon bietet.

Pokeball
Der Pokéball mit Motion Control!

Weiteres ist es erstmals möglich, sich einen eigenen Pokéball zu sichern! Passend zum neuen Fangmodus ist ein neuer Motion Controller im Pokéball – Format erhältlich. Mit diesem kann das ganze Spiel gesteuert werden, und sogar das Lieblingspokémon extern mitgenommen und unterwegs gepflegt werden. Auf Dauer ist die Steuerung mit diesem jedoch sehr anstrengend, da der Ball ständig krampfhaft in der Hand gehalten werden muss. Die Idee ist jedoch von Nintendo sehr liebevoll umgesetzt worden. Der Controller bietet passende farbige Untermalung je nach Typ des Pokémons, sowie Vibration und kleine Sounds.

Fazit: Altbewährtes überzeugt in neuem Gewand!

Man muss klar sagen, dass Pokémon: Let’s go, Pikachu! und Let’s Go, Evoli! keine hundertprozentige Kopie des Originalmaterials ist. Zu den 151 Pokémon der ersten Generation gesellen sich auch deren Mega-Entwicklungen erstmal eingeführt in Generation 6 (Pokémon X,Y) und deren Alola-Formen aus Generation 7 (Sonne, Mond) zu dem originalen Spieleprinzip hinzu. Auch Pokémon Amí – das Freundschaftssystem zwischen Trainer und Pokémon was auch Einflüsse in den eigentlichen Kampf hat – ist hier erneut vorhanden. Wer also ein komplett getreues Remake der ersten Generation wünscht, wird enttäuscht werden.

Uns in der Redaktion hat die Kombination aus Alt und Neu hingegen unglaublich gut gefallen. Die Pokémon Welt wirkt durch das neue Fangsystem lebendig wie nie. Die Kanto Region ist wunderschön gestaltet und an allen Ecken und Kanten finden sich liebevolle Details. Das Motion Control System braucht jedoch noch etwas Feinschliff von Nintendo, um den neuen Fangprozess etwas angenehmer zu gestalten. Durch die späteren Meistertrainer, und natürlich die stets bekannte Möglichkeit den Pokédex zu vervollständigen, bietet das Spiel pokémon-typisch zahlreiche Stunden an Spielzeit, und stets Potential das eigene Team weiter zu entwickeln.

Wir hoffen hier jedoch sehr, dass Nintendo auch für diese Switch-Version regelmäßige Events, sowie Online-Turniere einfügen wird, um den Mehrspielwert auf Dauer noch zu stärken! Hierzu wurde bisher leider in der Nintendo Direct noch geschwiegen.

Pokémon: Let’s Go, Pikachu und Evoli zeigt, dass ein Pokémon auf der Switch fabelhaft funktioniert. Wir sind begeistert von Let’s Go Pikachu! und freuen uns sehr auf die achte Pokémon-Generation, welche auf der Switch in der zweiten Jahreshälfte 2019 erscheinen soll, und wieder zahlreiche neue Pokémon bieten wird!


Pokémon: Let’s Go Pikachu! – Let’s Go Evoli!

Publisher: Nintendo, The Pokémon Company
Entwickler: Game Freak
Plattformen: Nintendo Switch
Metacritic-Score: 84%
Preis: 59,99€ 

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