William Fitzsimmons: Captain Second-Divorce

Bei unserem letzen Artikel berichteten wir von seiner glücklichen Verlobung, drei Jahre später ist der sympathische Songwriter William Fitzsimmons wieder geschieden. Dass er sich jedoch nicht so schnell unterbringen lässt, hat er am Samstag bei seinem Konzert im Posthof bewiesen. Die Zeit während der Trennung verarbeitete er in seinen neuen Songs auf dem aktuellen Album „Misson Bell“ – diese Lieder, sein einzigartiger Humor und der Support Jim & Sam machten den Abend einzigartig.

Am Wochenende verabschiedete sich endlich das depressive Wetter und man konnte seit langem mal wieder draußen sitzen und wertvolles Vitamin D tanken. Bevor die Stimmung zu euphorisch wird, dachten wir uns, dass ein Besuch bei William Fitzsimmons der perfekte Killer der Glücksgefühle sei.

Der Beginn war dann doch nicht so depressiv wie erwartet. Jim & Sam begleiten William Fitzsimmons bereits die gesamte Tour und auch in Linz machten sie den Support. Wir haben in den letzen Jahren bereits viele Duos auf verschiedenste Bühnen erlebt, aber die Harmonie, die beide ausstrahlen, war einzigartig – so vertraut und im Gleichklang. Das Geheimnis hinter dieser Intimität ist ihre gemeinsame Beziehung. Die beiden wohnen mittlerweile in Los Angeles und machen seit 2015 gemeinsam Musik. 2017 machte das Duo eine besondere Erfahrung: ein Jahr lang waren sie auf der „Anywhere Everday“ Tour unterwegs, mit dem Ziel, täglich eine Show zu spielen. Aus diesem Erlebnis haben sich einige neue Songs entwickelt, die sie uns am Samstag live präsentierten. Ein Song, der uns noch besonders in Erinnerung blieb, ist „Doctor Please“ – ein Song über das Warten in Krankenhäusern, welcher auf persönlichen Erfahrungen von Jim beruht.

„I can make every song sound sad“ – das ist wohl das Lebensmotto von William Fitzsimmons. Sein aktuelles Album „Misson Bell“ ist eine Aufzeichnung seines turbulenten Lebensjahres nach der Trennung von seiner zweiten Frau. Der Songwriter und Psychologe aus Pittsburgh schafft es mit seinen Songs direkt unsere Herzen zu treffen und seine Emotionen ins Publikum zu übertragen. Wären nicht seine lustigen Zwischenmoderationen, würde man wahrscheinlich komplett in der Traurigkeit der Songs versinken und bräuchte im Anschluss mehrere Therapiesitzungen, um wieder glücklich zu sein. Bekannt ist William Fitzsimmons nicht nur durch Songs wie „Passion Play“ oder „Please don´t go“, sondern auch durch seine Neuinterpretationen von verschiedenen Klassikern – am Samstag hörten wir wohl das gefühlvollste „I want it that way“ von den Backstreet Boys. Ein besonderes Highlight war dann aber die Zugabe in Mitten des Publikums gemeinsam mit Jim & Sam.

William Fitzsimmons ist für uns immer wieder ein Besuch wert, und kaum jemand anders schafft es so das Publikum in seinen Bann zu ziehen und diese Art der Gefühle zu vermitteln.

Fotos: Christoph Thorwartl

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