Faber: Geh ma KAPU

Faber in der KAPU –  ja, richtig, KAPU,  nicht Posthof. Im Zuge seiner Promotour für das neue Album macht Julian Pollina vor allem abseits des Mainstreams Halt und spielt wie letzten Donnerstag in für ihn ungewöhnlich intimen Settings. 

Abgefuckt, authentisch, Subkultur mit Geschichte – waren wohl die Anforderungen von Faber alias Julian Pollina an seine Bookingorganisation, welche seine speziellen Releaseshows plante. Zwei Dates im „Das Werk“ in Wien und eines in der Linzer KAPU – mehr braucht es heutzutage nicht, um große Wellen in Österreich zu schlagen. Zumindest wenn man Musik wie Faber macht.

Wie läuft also so eine „Secret Show“ von Faber ab? Tickets waren so nicht wirklich erhältlich , dafür musste man dann schon sein neues Album „I fucking love my life“ vorbestellen. Neben der Doppel-Vinyl und einem Faber-Gossip-Magazin gab es ein fancy personalisierbares Ticket mit Polaroidfoto dazu. Kein Wunder also, dass seine insgesamt 26 Shows in der Schweiz, in Deutschland und Österreich schnell ausverkauft waren. So kam es, dass knapp 200 Personen am Donnerstag rund um die KAPU auf ein Konzert warteten, das so manche eher im Posthof ansiedeln würden.

Ohne Vorband, dafür ungewohnt publikumsnah präsentierte sich Julian Pollina auf der doch für ihn kleinen Bühne. Beinahe zwei Stunden gab es Songs wie „Das Boot ist voll“, „Generation Youporn“ oder „Top“ vom neuen Album zu hören. Natürlich wurden auch ein, zwei Klassiker wie „Alles Gute“ oder „Wem du´s heute kannst besorgen“ gespielt. Ohne Band, dafür mit Unterstützung von Schlagzeuger und Posaunist Tillmann Ostendarp stellte sich Faber mutig den Liedwünschen des Linzer Publikums. Bevor das Konzert jedoch endete und wie angekündigt noch Zeit blieb, um mit den Musikern persönlich zu quatschen, gab es noch eine kurze Rauchpause plus anschließender Zugabe. Der gesteckt volle KAPU-Saal hat sich in den 120 Minuten ziemlich aufgeheizt und eine kurze Frischluftpause vor dem Grande Finale war da sehr willkommen. Mit neuer Energie feierte man dann die letzten drei Live-Songs an dem Abend.

Wir finden, Faber hat hier ein besonders spannendes Konzept für die Promo seiner neuen Platte gewählt, und freuen uns für die KAPU, die an dem Abend bestimmt einige neue Besucher*innen gewinnen konnte. Und wer weiß, vielleicht heißt es in knapp 20 Jahren auch mal Faber hat wie auch Nirvana in der KAPU gespielt“. Mit dem Unterschied: diesmal können wir behaupten, tatsächlich dabei gewesen zu sein.

Fotos: Andreas Wörister

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