Zapp – das Medienmagazin

 

Zapp, eine Sendung des Norddeutschen Rundfunks, informiert regelmäßig über Missstände innerhalb der Medienwelt. Mit seiner Berichterstattung greift Zapp Themen wie Objektivität, Einflussnahme auf Medien und Pressefreiheit auf und portraitiert couragierte Journalisten. Ausgewählte Beiträge der Sendung sind auf der Website des NDRs zu finden – die Frage lautet allerdings: wie lange noch?

Medienethik

Seit 2002 bereichert das Medienmagazin den deutschsprachigen Raum mit kritischen Berichten über die deutsche und internationale Medienszene. Zapp bringt dabei Themen wie Pressefreiheit, Schleichwerbung oder die Überschreitung ethischer Grenzen zugunsten von Quoten auf den Bildschirm; neben den klassischen Medien kommt auch das Internet in der Berichterstattung der Sendung nicht zu kurz. Charakteristisch für die Arbeit von Zapp sind etwa Beiträge zur Zensur- / Autorisierungswut deutscher Stars und Politker sowie Berichte über die Unterwanderung sozialer Online-Netzwerke durch rechtsradikale Kräfte.

Dabei beschränkt sich die Sendung nicht nur auf Kritik an Privatsendern – getreu seiner strengen Prinzipien deckt Zapp auch Missstände innerhalb des NDR Mutterkonzerns ARD auf. So berichtete Zapp über die Stasi-Verstrickungen des früheren ARD-Sportkoordinators Hagen Bossdorf oder Schleichwerbung in den ARD-Serien Marienhof und Tatort.

Das momentan einzige Medienmagazin der ARD wurde für seine kritische Berichterstattung bereits mehrmals mit Preisen ausgezeichnet – zuletzt erhielt die Sendung 2008 den Bert-Donnepp-Preis für mutige Medienkritik und praktizierte Medienethik.

Zapp online
Verschiedene Beitrage von Zapp sind auf der Magazin-Subseite von www.ndr.de zu finden. Neben dem vorbildlich gestalteten Medienplayer, welcher neben dem simplen Abspielen von Videos zeitgleich zu zum Beitrag passenden Dokumenten und Websites verlinken kann, finden sich noch viele weitere Videos im Archiv der Seite. Als besonderen Service bietet Zapp den zum jeweiligen Beitrag gesprochenen Text fein säuberlich transkribiert und formatiert zum Lesen an – ideal, um auf Basis der Texte eigene Recherchen zu den darin angesprochenen Namen und Themen anzustellen.

Interessierte sollten sich allerdings beeilen: durch den neuen Rundfunkstaatsvertrag, der in den letzten Monaten in der deutschen Medienszene für reichlich Kontroversen sorgte, sind alle öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten gezwungen, ihr Online-Angebot in den nächsten Monaten einem Dreistufentest zu unterziehen – und etwaig aus diesem Raster fallende Sendungen aus dem Netz zu löschen.

Links & Webtips:

Foto: Zapp / NDR