The Morphean: „Wir haben früher schlechte Musik gemacht“

 

Als Headliner des Metaloverdose #32 im Linzer Posthof machten „The Morphean“ schon vor der Veröffentlichung Ihres Debüt-Albums „Enter die Illusion“ von sich reden. Gitarrist Markus Großwindhager und Sänger Bernhard Biermayr standen subtext.at Rede und Antwort.

Martina: Euer neues bzw. erstes Album ist am 04. Juni erschienen. Ward Ihr vor dem Release nervös und aufgeregt?
Bernhard: Nein, wir wussten ja schon wie es klingt. Also von dem her waren wir eigentlich entspannt.

Martina: Seid ihr 100-prozentig zufrieden damit? Oder denkt ihr, dass ihr das ein oder andere vielleicht doch noch besser hättet machen können?
Markus: Man hätte sicher so manches besser machen können, aber wenn man einfach nur ein gewisses Budget hat, muss man damit leben. Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden.

Martina: Wie genau seid ihr zu eurem Plattenlabel „Refused Records“ gekommen?
Bernhard: Wir haben für die EP jemanden gesucht, der uns das Ganze mischt und mastert und einer unserer Freunde hat uns dann Martin Zeller empfohlen. Seit dem arbeiten wir zusammen. Voriges Jahr ist dann die Idee entstanden, dass er ein Label macht und wir wollten wieder mit ihm zusammen arbeiten. Er hat gemeint wenn die CD der Qualität entspricht, die er haben möchte, nimmt er uns unter Vertrag. So war’s dann auch.

Martina: Wie gestaltet sich die Arbeit mit ihm?
Markus: Wir sagen wie wir was machen wollen und er sagt dann ja oder nein (lacht)

Martina: Also gibt er keine direkte Richtung vor?
Bernhard: Nein, das Label ist so entstanden, dass er bereits vier Bands hatte die er dabei haben wollte, inklusive uns. Die vier Bands, der Martin und andere Partner, die auch noch dabei sind (z.B.: „SoundSpur Records“), bauen das jetzt eigentlich gemeinsam auf. Er hat die ganzen rechtlichen Rahmenbedingungen gesetzt und in welche Richtung wir gehen wollen haben wir entschieden. In „Twilight Vertrieb“ haben wir einen tollen Partner gefunden, der unsere CD´s weltweit vertreibt und das ist für uns mehr oder weniger kostenlos.

Martina: Also seid ihr jetzt hauptberuflich Musiker?
Bernhard: (lacht) nein, das geht sich auf keinen Fall aus.

Martina: Was macht ihr dann beruflich?
Bernhard: Ich bin Student. Informatik und Geographie auf Lehramt.
Markus: Und ich bin Programmierer.

Martina: Zurück zur Band: Ihr hattet in der Vergangenheit ein paar Line-up-Wechsel. Welche Hintergründe hatten die?
Bernhard: Naja, wir haben ausgetauscht weil es einfach nicht gepasst hat. Wir haben einfach keine 2 Sänger gebraucht und es hat uns an der Weiterentwicklung gehindert. Die Leute haben es selbst gesehen.

Martina: Also sind sie quasi ohne großes Drama selbst gegangen?
Bernhard: Genau.

Martina: Ihr seid ja nach wie vor in ganz Österreich verstreut….
Markus: Ja, einer ist in Wien, zwei in Salzburg und ich in Linz.

Martina: Wie schafft ihr das dann als Band zusammen zu arbeiten?
Bernhard: Es ist schwierig, gerade bei den Proben, dass immer jeder dabei ist. Wir versuchen, dass wir zu dritt die Songs schreiben und arrangieren. Nachher bringen wir das der restlichen Band bei. Anders funktioniert das nicht.
Markus: Wir können nicht als komplette Band Sachen ausprobieren und so sagen wir halt „das haben wir – lernt es“.
Bernhard: Anders geht es rein von der Zeit her gar nicht.

Martina: Aber es ist schon so, dass ein jeder mit dem was ihr aufnehmt leben kann oder gibt es da doch Reibereien?
Markus: So ist es nicht. Wir schreiben einen Song und wenn wir merken, dass es nicht passt, einfach nicht stimmig ist, dann ändern wir das. Niemand wird gezwungen etwas zu spielen mit dem er nicht glücklich ist.

Martina: Wie seht ihr eure Entwicklung als Band vom Anfang bis jetzt?
Bernhard: Wir haben früher schlechte Musik gemacht (lacht). Die Wandlung ist 2007 mit dem neuen Schlagzeuger gekommen und seit dem geht’s eigentlich stetig Berg auf. In der Anlaufzeit waren wir auch noch relativ jung…
Markus: ..das sind wir auch noch öfter fort gegangen (lacht)
Bernhard: …und jetzt ist es so dass wir nüchtern in den Proberaum kommen und nüchtern auch wieder raus gehen…so halbwegs zumindest (lacht)

Martina: Wo seht ihr euch selbst in 10 Jahren?
Bernhard: Das ist ganz vom Publikum abhängig. Metal-Bands leben nur vom Publikum und nicht von den CD-Verkäufen alleine. Die Labels vergeben in der Regel ja nur Kredite die man dann zurückzahlen muss. Bei uns ist das anders.

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Foto: Julia Dresch