The House of God – Götter in Weiß ?

Ein Buch, das die gängige Reputation der Ärzte über den Haufen wirft. Ein Buch, das die Beziehung zwischen Arzt und Krankenschwester gehörig persifliert und doch real wird. Das alles ist das „House of God“.
Dr. Roy Basch hat gerade sein Medizinstudium an der BMS (die Best Medical School) erfolgreich abgeschlossen. Nun hat er sein Internship ( in etwa vergleichbar mit dem Turnus, den österreichische Ärzte absolvieren müssen) vor sich und muss die verschiedenen medizinischen Abteilungen durchlaufen. Dieses muss er im „House of God“, wie er sein Krankenhaus nennt, absolvieren. Dass der Beruf des Arztes/der Ärztin nicht immer nur Erfüllung, Dankbarkeit und finanziellem Erfolg verbunden ist, wird im schon nach kurzer Zeit bewusst.

Zwischen Alzheimer-PatientInnen und Krankenschwesternschülerinnen – ein schwieriges Unterfangen
Roy muss sich gleich zu Beginn seines Internships in der Notaufnahme zurechtfinden. Hier bekommt er, von den Assistenz- und Oberärzten hoffnungslos im Stich gelassen, die verschiedenstern PatientInnen mit den verschiedensten Krankheiten zu Gesicht. Von der einfachen Grippe bis hin zu PatientInnen, die einfach nur noch ihr Dasein in einem vegetativen Status fristen, nichts bleibt ihm erspart.
Dass Krankenschwestern es auch oftmals vorziehen, detaillierte körperliche Untersuchungen an jungen, unschuldigen Ärzten durchzuführen, erleichtert die Arbeit nicht wirklich. Noch dazu wo er doch schon vergeben ist. Die Beziehung mit Berry, seiner Freundin, leidet darunter naturgemäß. Zwischen Bettpfannen, nymphomanisch veranlagten Krankenschwestern und sterbenden PatientInnen steht Roy da. Allein. Und versucht sein Internship irgendwie zu überleben…..

Traumberuf Arzt/Ärztin – es ist nicht alles Gold was glänzt!
Samuel Shem, Autor dieses Buches und seineszeichen selbst Arzt, hat in diesem Buch seine Erlebnisse während seines Internships festgehalten. Das Buch strotzt nur so von schwarzem Humor, und man sollte auch selbst ein gewisses Maß an schwarzem Humor gegenüber ÄrztInnen und Pflegepersonal mitbringen, um beim Lesen dieses Buches nicht ungläubig den Kopf zu schütteln.
Shem legt Wert auf unverfälschte Darstellung seiner Erlebnisse – mit allen damit verbundenen makabren Anekdoten…..

Das Buch kann angehenden ÄrztInnen nur wärmstens empfohlen werden, um sie auf die Abgründe ihres zukünfigen Berufes vorzubereiten – auch Krankenschwestern können hier getrost zugreifen!

Übrigens: Auch die Charaktere der TV-Serie „Scrubs“ basieren auf Personen in diesem Buch!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.