Crossing Europe Kritik: Caracremada

Spanischer Bürgerkrieg eimal anders. Der Film „Caracremada“ handelt von einem spanischen Widerstandskämpfer, welcher von seiner Organisation verstoßen wurde und nun auf eigene Faust handelt.

Beruhend auf einer wahren Geschichte erzählt der Film vom Anarchisten Caracremada (zu deutsch „das verbrannte Gesicht“) alias Ramon Vila Capedevila, der ein bedecktes Leben am Land führt und völlig auf sich alleine gestellt ist nachdem die CNT-Kommandozentrale beschlossen hat, den bewaffneten Kampf gegen das Franco-Regime zu beenden. Caracremada leistet Widerstand, indem er Strommasten abschneidet, die durch das ländliche Gebiet führen, um so die Infrastruktur des Regimes zu schädigen.

Eine beeindruckende Kameraführung, geprägt durch gezielt gewählte Nahaufnahmen und ein kompletter Verzicht auf Filmmusik fordern das Publikum dazu auf, selbst in die Szenerie einzusteigen und die Kulisse zu gestalten.
Der Drehbuchautor hat bewusst auf Dialoge verzichtet, stattdessen werden Emotionen durch Gesichtsausdrücke und Gesten vermittelt.

Das Storyboard liefert wenig Hintergrundinformation. Wen die spanische Geschichte dieser Zeit interessiert, wird dazu angeregt, in den Geschichtsbüchern nachzuschlagen. Nach dem Film sollte man sich Zeit nehmen, diesen auf sich einwirken zu lassen, da viele Szenen erst im Nachhinein verstanden werden können; man einige Stunden braucht um sich aus den Bildern die gesammte Geschichte zusammenzusetzten.

Ein gelungenes Werk, das eine wahre Begebenheit aus der Geschichte Spaniens auf eine – in diesem Genere – eher unkonventionelle Art und Weise näher bringt. Sehenswert.

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion: