Crossing Europe Tagebuch Tag 1
Nachdem ich wie jedes Jahr den Eröffnungstag geschwänzt habe, beginnen meine Aufzeichnungen erst am 2. Tag des Filmfestes. Also lasst euch nicht verwirren.
Begonnen habe ich den Tag heute mit dem Animateka International Animation Film Festival, einer Auswahl von Preisträger Filmen des oben genannten Festivals.
Der erste Kurzfilm Little Russia war etwas verwirrend und ich verlor mich ein bisschen in Gedanken, als ein mit Ballerina Röckchen tanzender Hund wieder meine Aufmerksamkeit weckte.Mir gefiel die Liebesgeschichte in einer Arztpraxis namens Lovesick schon eher.
Der Dritte Beitrag The Dress verwirrte mich noch mehr, doch ich denke auch hier geht es eher um die Animation, als um die Handlung (ein meiner Meinung nach weit verbreitetes Phänomen der Animationsfilmkunst).
Four ist eine Geschichte, die von der Perspektive vierer Frauen erzählt wird, und im Prinzip handelt es von einem treulosen Zugschaffner.
Hervorheben möchte ich den Kurzfilm Krokodill, der nicht nur visuell, sondern auch mit Witz und Humor brillieren konnte. Kurz gesagt: Ein gescheiterter Opersänger betrinkt sich mit seiner fleischfressenden Pflanze und muss als Krokodil am Jahrmarkt arbeiten. Das ganze amüsiert drei Jugendliche sehr.
Zu guter Letzt noch der verwirrendste Streifen aller sechs, Miramare.
Ich habe echt keine Ahnung, was das sollte, sorry.
Danach gab es noch die hochgelobte Film/Doku aus der Reihe Stadt-Migration-Identität Neukölln unlimited. Ein gelungener Einblick in die erste Generation Deutscher Jugendlicher, die in ihrem Zuhause Deutschland lediglich geduldet werden, begleitet von der ständigen Angst in ein Land abgeschoben zu werden, das sie nur von der Landkarte her kennen.
Großartig auch der Film Caracremada. Ein einsamer Anarchist gibt 1951 den Kampf gegen das Franco Regime nicht auf und ärgert die Faschistische Diktatur, indem er Strommasten umsägt – 10 Jahre lang. Kult!
Mit Vorfreude erwartete ich heuer schon eine meiner Lieblingsrubriken:
Lokal Artists Programm 3 Music Shorts.
Abgesehen von ein/zwei Ausnahmen, ein großes Lob an unsere lebhaften Musikszene in Linz.
Als einzigen Kritikpunkt möchte ich anführen, das bei vielen Shorts die selben Personen teilnahmen, was natürlich darauf schließen lässt, dass die Musikszene gut vernetzt, aber anscheinend auch sehr klein ist.
Dennoch, schiebt man Planet Disco von A.G. Trio und einen etwas peinlich wirkenden Auftritt von Big J mit Kraunk beiseite, war ich durchwegs begeistert. Dennoch möchte ich ein Video hervorheben: Boulevard von Martin & The Evil Eyes Of Nur. Einfach nur genial.
Und Achja, liebe Kinogäste, bitte lasst eure Laptop Taschen während einer Filmvorführung nicht einfach auf dem Boden liegen. Es ist finster im Kinosaal und es könnte passieren, das jemand darauf steigt, wenn auch nicht mit Absicht.
Danach lag die Entscheidung schwer, sich zwischen den Film Burke & Hare oder das Nightline Programm mit den großartigen Dum Dum Girls zu entscheiden. Ich entschied mich für zweiteres und wurde bitter entäuscht. Nach eineinhalb Stunden warten immer noch keine Band in Sicht und so musste ich mit leeren Händen in die letzte Straßenbahn steigen um am Morgen fit für meinen Buchhalter-Kurs zu sein. Da ist nämlich gerade eine Stelle frei geworden…