Sergeant Steel: „Wir sind kein Einheitsbrei“
Sergeant Steel – die Linzer Hardrock-Band, die dem lokalen Konzertfotografen wohl am meisten Spaß macht, sind sie doch richtige „Rampensäue“. Anfang Juni wurde ihr Album „Lovers & Maniacs“ in den weltweiten Vertrieb geschickt – subtext.at hat Sänger Phil Vanderkill zum Interview gebeten.
subtext.at: Was ist die erste Frage, die du in diesem Interview gerne beantworten möchtest?
Phil Vanderkill: Wahrscheinlich die nach der Penislänge (lacht).
subtext.at: Und die Antwort darauf wäre dann?
Phil Vanderkill: 20 Zentimeter natürlich (lacht). Nein, im Ernst: Wer ist Sergeant Steel eigentlich?
subtext.at: Für all die, die euch nicht kennen – Sergeant Steel ist also wer?
Phil Vanderkill: Also einmal ich – Phil Vanderkill – als Leadsänger, Jack Power als Gitarrist und Produzent, Chuck Boom als zweiter Gitarrist, Ben Bateman am Keyboard, Ronny Roxx am Bass und Kevin King an den Drums. Das ist Sergeant Steel. Uns gibt es seit Herbst 2007 – in dieser Besetzung seit Sommer 2010. 2010 haben wir das Album „Lovers & Maniacs“ in Eigenproduktion aufgenommen und die „Refused Records“ sind dann auf uns aufmerksam geworden, nachdem wir doch einiges niedergerissen haben.
subtext.at: Niedergerissen?
Phil Vanderkill: Wir waren immerhin Album des Monats im „Metalhammer“-Magazin, und gemastert hat es immerhin auch Beau Hill (amerikanischer Produzent, Anm.). Mit Juni 2011 ist es weltweit im Handel gelandet.
subtext.at: Stichwort „Lovers & Maniacs“ – seid ihr eher die „Lovers“ oder die „Maniacs“?
Phil Vanderkill: Mit Sicherheit beides. Die Musik kommt natürlich von uns – und handelt von Sachen, die von Herzen kommen. Mit „Lovers“ sind die Songs auf der Platte gemeint, die eher über das bewährte Thema Liebe gehen – egal ob Ballade oder Härteres. Das hört jeder gerne – und natürlich hat gerade das weibliche Geschlecht eine Schwäche für solches Liedgut (schmunzelt). Das Zweite, die „Maniacs“. Partysongs, die im klassischen Hardrock-Bereich schon Tradition haben. Wir feiern da die Musik an sich und huldigen uns quasi selber.
subtext.at: Ein Zitat, das ich über euch gehört habe: „Ihr klingt wie die Guns ’n‘ Roses, nehmt Anleihen an den Shows der Guns ’n‘ Roses, seid aber aus Linz.“ Ein angemessenes Zitat?
Phil Vanderkill: Naja, Guns ’n‘ Roses ist sicher ein großer Einfluss, no na. Das war mal eine Wahnsinnsband – mittlerweile leider eher ein Soloprojekt von Axl Rose. Der Legendenstatus hat sich da sicher zwischen „Appetite for Destruction“ und der letzten Welttour 1993 ergeben. Daneben würde ich aber Queen, Judas Priest und Motely Crue – die Hardrock-Klassiker halt.
subtext.at: Stichwort Hardrock – die offizielle Releaseparty läuft unter dem Namen „Metal Overdose“. Wie passt das zusammen?
Phil Vanderkill: Ich glaube, dass der Übergang zwischen Hardrock und Metal ein fließender ist. Judas Priest zum Beispiel sind auch unter den „greatest Hardrock Hits“ dabei. Man soll da nicht so schwarz/weiß denken. In der Metal-Szene gibt es sicher den einen oder anderen Musikpolizisten, der es zu ernst meint und den Hardrock als zu „kommerzlastig“ sieht. Andererseits glaube ich, dass man als Hardrock-Band auch Metal-Elemente drinnen haben – einfach weils „fährt, drückt und lässig zu spielen ist“.
subtext.at: Zurück zu eurem Album – nenne mir bitte einen Grund, warum man dieses nicht kaufen sollte.
Phil Vanderkill: Wenn man etwas Uneigenständiges erwartet, sollte man besser nicht reinhören. Für Fans von Einheitsbrei ist das nichts. Wir haben bei diesem Album sehr viel Wert auf musikalische Qualität gelegt und einfach zu viel Arbeit hineingesteckt, als dass man es als „Einheitsbrei“ bezeichnen könnte.
subtext.at: Zum Abschluss – nenne mir bitte ein Ereignis, das du on stage nie erleben möchtest.
Phil Vanderkill: Hmmm… reißende Saiten und nicht funktionierendes Equipment kommt ja schon mal vor. Peinlich wärs aber wahrscheinlich, wenn eine der sehr engen Hosen, in die wir uns für die Show zwängen, an einer unvorteilhaften Stelle reißen würde (lacht).
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