Review: „Tausend mal stärker“
Im Rahmen des diesjährigen KINDERFILMFESTIVALS in Linz wurde auch der schwedische Film „Tausend mal stärker“ im Moviemento – Kino gezeigt.
Der Film handelt von einer Schulklasse, in der die Rollenverhältnisse klar verteilt sind: Wer cool und wer sexy ist, bestimmen die dominanten Jungs und wer nicht in Mimi´s Clique dabei ist, hat als Mädchen sowieso nichts zu melden.
Dieses „System“ wird von der selbstbewussten, weltoffenen Saga durchbrochen, die neu in die Klasse kommt. Daumen hoch! Mir persönlich hat der Film sehr gut gefallen, da die Probleme, die Kinder und Jugendliche im Schulalltag haben, realistisch aufgezeigt worden sind. Themen wie Positionskämpfe in der Klasse, Dominanz der Geschlechter (Mädchen –Jungs), aber auch die einzelnen Rollen im System Schule wurden ganz und gar nicht überzogen oder gar verkitscht dargestellt. Die jugendlichen Schauspieler spielten ihre Rollen so authentisch, sodass man meine könnte, als Zuschauer, selbst ein Teil dieser Klasse zu sein.
Große Unterschiede in der Behandlung von Mädchen und Jungen, aber auch Meinungsfreiheit und Menschenrecht sind weitere Themen, die der Film behandelt. Somit macht „Tausend mal stärker“ den Kindern und Jugendlichen Mut, Systeme (Klasse, Gesellschaft, Rollenverteilung,…) kritisch zu hinterfragen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Dieser Film gibt Kraft, auch mal gegen den Strom zu schwimmen und sich selbst zu sein, anstatt im „Mainstream“ mitzuschwimmen und abgestempelt zu werden als Tussi, Streber, Macho oder Looser. Kindern und Jungendlichen wird aufgezeigt, dass sie gegenüber Erwachsenen gleichberechtigt sind und auch das Recht haben, ihre Meinung kund zu tun. „
„Schau nicht länger zu, sondern steh auf und hab eine eigenen Meinung!“, ist die Botschaft, die uns der Film vermitteln will.
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass uns die Schweden einiges voraus sind und die „Probleme“ der Kinder und Jugendlichen einen Namen geben, ohne dabei etwas zu beschönigen oder gar unter den Tisch zu kehren. Auch ein großes Kompliment an die Kinderfreunde in Linz, die auch heuer wieder einmal bewiesen haben, dass Kinder und Jugendliche nicht nur im Film Rechte haben, sondern auch in der Realität haben sollten!