Unavoidable: Punkrock of Mass Destruction

Zehn Jahre gibt es die Jungs von Unavoidable mittlerweile – eine Dekade, in der sie dem Punk-Rock immer treu geblieben sind. Und wie es sich für ein zehnjähriges Jubiläum gehört, wird das natürlich auch ordentlich gefeiert.

„A Dedace of Mass Destruction“ – so  bezeichnen die Jungs aus Amstetten ihren bisherigen Werdegang. Und jeder, der einmal auf einem ihrer Konzerte war – legendär der Auftritt im letzten Jahr im Linzer Burnside, wo der Schweiß wirklich buchstäblich von der Decke tropfte – der weiß, dass ein Konzert von Unavoidable länger in Erinnerung bleiben wird.

Pünktlich zum Jubiläum sind die Jungs wieder auf Tour – für subtext.at haben sie sich trotzdem Zeit genommen, ein paar Fragen per Mail zu beantworten:

subtext.at: Euch gibts jetzt seit 10 Jahren. Fühlt ihr euch schon alt?
‚Dere! Alt? Nicht wirklich! Körperlich vielleicht der Eine oder Andere, geistig jedoch alle „frisch wie ein Oachkatzl“!
Aber jetzt ohne Shice: 10 Jahre in Österreichs Music-Business durchzuhalten, ist nicht ohne. Wir haben jede Menge Bands kommen und gehen gesehen. Wir sind immer noch da – und fühlen uns auch wohl mit der Schiene, die wir fahren.

subtext.at: 10 Jahre Punk – wie viel der Anfangsenergie ist da noch vorhanden?
Der „Punk“ an sich (und in uns) ist noch da, aber neu verpackt (ohne Iro oder Lederjackets, die hatten wir sowieso fast nie , mit nicht mehr so politischen Texten, jedoch noch immer mit viel Mut zur Wahrheit und kritischen „echten“ Lyrics! Die Musik hat sich auch über die Jahre vom Skate-Punkrock zu einer deftigen Mischung aus Hardcore-Punkrock-Metal’N’Roll entwickelt – wie man ja vergleichsweise auf dem neuen, gratis zu erwerbenden, CD-Output „BORNE TO THE GRAVE“, hören kann (downloadbar unter www.unavoidable.at, Anm.)

subtext.at: Gebt mir bitte eure Definition des „Punk-Seins“.
Pfff… Sowas zu schubladisieren ist halt so eine Sache! In unserem Fall gar nicht möglich und nicht erwünscht. Wir tun halt das, was wir wollen – und nicht das, was die sogenannten „Szene“ vorgibt. Die übrigerweise in Wahrheit eh nicht existiert.

subtext.at: Euer neues Video ist ja nicht gerade eine High-Budget-Produktion. Seid ihr auch nach 10 Jahren noch bewusst beim DIY geblieben?Das war auch Absicht. Aber: das Teil schlägt diverse andere Produktionen noch immer um Längen. Der Spaß war ein Großer und die knapp 60 Fans und Friends, die mitgewirkt haben, bestätigen das, wenn man sich „Playing With Fire“ auf GOTV oder auf Youtube anschaut.
Ansonsten ziemlich viel DIY bei uns, ja! Ausser beim BTTG-Album, da haben wir uns schon bemüht – aber eben auch in unserem eigenen Studio in Amstetten! Dort wurde aufgenommen und gemischt! Gemastert hat dann Tue Madsen, der geile Audiophile aus Dänemark, im Antfarm Studio! Und: was willst Du ohne finanzstarkes Record-Label machen? Die meisten Bands träumen von sowas. Und das bleibt dann auch bei der Träumerei!

subtext.at: Wie einfach ist es heute in Zeiten von Facebook und Gotv, ein Video unter die Leute zu bringen? Was unterscheidet euch von 100 anderen Videoveröffentlichungen?
Leicht! Ist man halbwegs dahinter, sowie wir zB mit dem Facebook-Profil oder dem Myspace-Profil, klappt das ganz gut! Obwohl MySpace als tot verschriehen wird, sind wir auch dort noch in aktuellster Form zugegen. Und die Views und Listenings geben uns Recht damit! Auf google+ sowie YouTube sind wir natürlich auch. Unterschieden wird nur vom Auge des Betrachters, aber wenn wir uns so die Klicks oder Views ansehen, scheinen wir eigentlich super dabei zu sein. Und mehr will man ja doch nicht, oder?

subtext.at: Euer skurrilstes Ereignis in eurer Geschichte?
Der Darkslide – Gig in Amstetten mit Pasty Clan im Mai 2011! Verkleidet als Nutten-Transvestit, Bau-Borat und 80ties Thrash-Kings. Das wir dort gespielt hätten, mit Ausnahme unseres Sängers – davon weiss keiner von uns Anderen mehr was.
Unlängst wurden wir auch von einem Bekannten (der gerade in Spanien urlaubt) informiert, dass in einer dortigen Rock-Bar diverse Songs von uns zum Besten gegeben werde – solche Dinge eben.
Nicht skurril, eher geil, war auch, dass wir persönlich von BLOOD FOR BLOOD eingeladen wurden, sie für 2 Shows in Bochum und München zu supporten!

subtext.at:Ihr werdet mit My City Burning touren. Eure Strategie, das zu überleben?
Alter, keine Ahnung! Igor, der Sänger von MCB, hat uns schon vorgewarnt – er bezeichnet „seine“ Stadt als Soddom & Gomorrah! Und das meint der nicht positiv, eigentlich.
„The Great Escape“, übrigens ein geiler Song mit noch geilerem Video, handelt über „die“ Stadt. Aber, natürlich freuen wir uns drauf: erstens in Holland 3 Shows mit super-coolen Bands zu spielen und zweitens, mit MCB in den richtigen Insider-Spots abzuhängen und Pateé zu machen!

Links und Webtipps:

Foto: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.