Sommerhits – ein Grauen!

Der Sommer kommt – und mit ihm die unweigerlichen akustischen Vergewaltigungen, gemeinhin bekannt unter „Sommerhits“. Ich habe mal in der Sommerhit-Geschichte nachgeforscht und die fünf Top-“Favoriten“ gekürt.

Platz 5: „We see the same Sun“ – Mr. President 

Das Album aus dem Jahre 1996 dürfte wohl nur noch wenigen etwas sagen – und das ist gut so. Denn dieses Album ist für „Coco Jambo“ verantwortlich, das eben in diesem Jahr an wahrscheinlich jedem Urlaubsort tausendmal gelaufen ist. Nervigkeitsfaktor: hoch! Am Album finden sich auch weitere musikalische Perlen wie „I love the way you love me“, gefolgt von „I Love to Love“, mit dem sich dieses musikalische „Werk“ endgültig ins Abseits katapultiert.

Platz 4: „Hijas del Tomate“ – Las Ketchup

Wir schreiben das Jahr 2002. Ganz Europa ist von einem nervigen Song besetzt. Wir schreiben das Jahr, in dem ein stupider Tanz die Strände dieser Welt erobert. Die Rede ist von „Asereje“, oder, wie es sinnvoll genannt wurde, dem „Ketchup Song“. Dieser Titel ist angebracht, sieht man angesichts dieses musikalischen Wunderwerkes doch tatsächlich rot. Gehört hat man seither von dieser Truppe nichts mehr – und es ist wohl auch besser so, denn von elf Tracks auf dem Album gibt es gleich fünfmal verschiedene Ausgaben von „Asereje“. Auf nie mehr Wiederhören!

Platz 3: „Saxobeats“ – Alexandra Stan

Aus dem Jahr 2011 stammt dieser akustische Grenzgang. Alexandra Stan landete mit „Mr. Saxobeat“ vergangenes Jahr den Sommerhit. Der Hype war so groß, dass sogar das Linzer Krone-Fest kurzfristig beschloss, die Künstlerin für eine hohe Gage nach Linz zu holen. Das Album „Saxobeat“ steht dem Titeltrack dabei in Sachen Auf-die-Nerven-Gehen nichts nach – und verschwindet hoffentlich wieder in der Versenkung, aus der sie gekommen ist!

Platz 2: „King of Mambo“ – Lou Bega

Der Vizemeistertitel in Sachen Nervigkeit geht an einen Künstler, der mitunter eigentlich auch Positives veröffentlicht hat. Mit dem 2001 erschienenen Album „King of Mambo“ hat Lou Bega allerdings eine Bruchlandung hingelegt – der Track „Mambo No. 5“ ist heute noch ein ototoxisches Phänomen – dem Zuhörer tun nach dem „Genuss“ die Ohren weh. Auch der Rest des Albums gehört mit zum Schlimmsten, was die Musik zu bieten hat, klingt es doch so, als müsste der „5er-Mambo“ zwanghaft durch ähnlich klingende Stücke verstärkt werden.

Platz 1: „Dragostea din tei“ – O-Zone

Der Sieg geht jedoch an einen Titel, der 2004 die PA-Anlagen dieser Welt vergewaltigte. Die rumänische Boy-Group „O-Zone“ veröffentlichte mit „Dragostea din tei“ ein Werk, das es 2010 zumindest noch auf eine Remix-Compliation geschafft hat. Der Song ist aber vor allem eines: unnötig, und nervtötend. O-Zone konnten danach übrigens auch nicht mehr an den Erfolg des Songs anknüpfen – bei der „Qualität“ des Tracks aber auch nicht weiter verwunderlich.

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.