(C) Crossing Europe

Crossing Europe: Animals

Pol (Oriol Pla) ist ein schüchterner Junge, seine beste Freundin ist zwar in ihn verliebt, doch ist er nicht in der Lage dies zu erkennen und deutet ihre Annäherungsversuche als Blödelei zwischen Freunden. Und auch in der Schule könnte es besser laufen, dort wo es für Außenseiter schon seit jeher keine Rückzugsräume gibt und man den Spötteleien von Mitschülern und der Willkür von Lehrern schutzlos ausgeliefert ist.

Animals ist ein durchaus berührendes Drama gegen das erwachsen werden und die damit verbundenen Konventionen. Es ist aber auch ein Film über die wirren der Pubertät und Selbstfindung. Selbstfindung, die Pol in immer wieder Schwierigkeiten bringt. Etwa als sein Bruder herausfindet dass er immer noch Deerhoof, den Teddy seiner Kindheit, überall mit hin nimmt. Oder wenn er sich mit dem Neuen an der Schule einlässt und sich eine spezielle Beziehung zwischen den beiden entspinnt. In Pols Instanz der Realität ist Deerhoof lebendig, kann sprechen (mit der wohl schaurigsten Computerstimme die jemals einem Plüschtier verliehen wurde!) und er ist der einzige Vertraute dem gegenüber Pol keinerlei Geheimnisse hat. Als dann das Auto einer der Schülerinnen aus einem nahe gelegenen See gefischt aber keine Leiche entdeckt wird greift die Polizei zu drastischen Maßnahmen. Sie verhängt eine Ausgangssperre für die Schule, kein Schüler darf während Unterrichtsstunden oder der Mittagspause das Schulgelände verlassen. Und dann war da noch diese Sache mit dem missglückten Helloweenstreich…

Besonders positiv ist der Soundtrack aufgefallen, angenehm, rockig, gut eingemischt und vor allem in der Szene mit Pol und Deerhoof im Probenraum perfekt in den Film integriert. Insgesamt bietet Regisseur Marçal Forés mit Animals aber zu wenig einzigartiges, herausragendes um eine höhere Bewertung ein zu heimsen, die Kombination ist neu, aber die einzelnen Elemente hat man alle bereits mehrfach in besserer beziehungsweise innovativerer Form gesehen. Kurzgefasst: berührend aber nicht überzeugend.

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion:

4/5 Punkte