Vans Warped Tour @ Stadthalle Wien

Mit vierzehn Bands auf den beiden Hauptbühnen, etlichen mehr auf der „Kevin Says Stage“ und zahlreichen BMX- und Skate-Einlagen wartete die Vans Warped Tour am 24. November in der Stadthalle Wien auf. Mit dabei waren unter anderem: FLOGGING MOLLY, PARKWAY DRIVE, ENTER SHIKARI und YELLOWCARD.

Zehn Stunden von Einlass bis Ende und ein One-Way-Ticket – das sorgte bereits im Vorfeld für Unmut. Auch das „in Tradition der Warped Tour“ Nichtveröffentlichen der Running Order + Time Table kam alles andere als gut an. Zwar war dies eine Chance für die ersten Bands des Abends, da diese vor einer merklich gefüllten Stadthalle auftreten konnten, doch so wirklich froh war wohl niemand darüber.

Trotz allem muss man sagen, dass besonders die Opener des Nachmittags/Abends THE COLOR MORALE sowie Band Nummer 3 – CROSSFAITH aus Japan – definitiv die frühe Anreise wert waren. Während die Post-Hardcore-Mannen aus den USA mit astreinem Genrestandard auftrumpften, so bliesen die japanischen Springinkerl mit ihrem mit Elektroelementen gedopeten Metalcore so manch einen Schaulustigen von den Socken.

Auch die Lokalhelden von 3 FEET SMALLER und die US-Größen YELLWOCARD nutzten ihre halbe bzw. dreiviertel Stunde Auftrittszeit zu 100 % aus und sorgten beim Publikum für Schweißflecken unter den Achseln.

ENTER SHIKARI hingegen sorgten für keine Überraschung und polarisierten gewohnt. Die Einen finden den Bastard aus Hardcore und anstrengendem Elektro absolut geil, die Anderen suchen lieber das Weite und umarmten ihre Bierbecher.

Wie jedoch zu erwarten war, markierten die Auftritte von PARKWAY DRIVE und FLOGGING MOLLY den absoluten Höhepunkt des Abends. Die Australier PARKWAY DRIVE sind live eine Erscheinung für sich. Derart druckvoller und emotionsgeladener Hard-/Metalcore ist selten und die fünf Musiker sorgen sowohl auf, als auch vor der Bühne für eine einmalige Stimmung. Persönliche Favourites des Abends waren u.a. „Home Is For The Heartless“ und „The River“.

Nach PARKWAY DRIVE die Stimmung nochmals zu steigern schien zwar unmöglich, aber der Ir(r)e Dave King schaffte es mit FLOGGING MOLLY dennoch. Songs wie „Devil’s Dancefloor“ oder „Drunken Lullabies“ sind trotz der Jahre auf ihren Buckeln alles andere als verstaubt und gehen direkt in die Beine. Neben feinstem Irish Punk gab Mr. King traditionsgemäß die ein oder andere Bandanekdote, beziehungsweise Tanzeinlagen zum Besten – Applaus und Jubel garantiert! Trotz der kurzen Spielzeit von einer Stunde – die dank Zugabe ein bisschen gestreckt wurde – konnte man mit einem Lächeln in Gesicht und Herz kurz nach Elf die Heimreise antreten. Zumal Dave King eine baldige Rückkehr nach Wien im neuen Jahr versprach. Vorfreude!

via WET-photo.at

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.