Sara Jackson-Holman: Cardiology

Eine Riesenportion Melancholie, ein bisschen von Lana Del Rey und eine Prise ungewöhnlicher Sounds und Samples –  die Ingredienzien für Cardiology, dem zweiten Album der 25-jährigen Portlanderin klingen vielversprechend. Inspiriert von Chopin und Bach – so will Sara Jackson-Holman ihre Musik klingen lassen. Immerhin, sie spielt Klavier seit ihrem 7. Lebensjahr – Studium inklusive – und weiß also, wovon sie spricht.

Gleich zum Einstieg scheint das nasskalte, nebelige Wetter Oregons greifbar zu sein, mit dem sehr ruhig gehaltenen Einstiegssong Cartography fallen neben der Melancholie, die sich durch das ganze Album ziehen wird, auch ihr Faible für dezente elektronische Beats auf. Steht ihr gut.

In For Albert (das dazugehörige Video kann auf Youtube mittlerweile schon mit einer fünfstelligen Klickrate aufwarten) ist vorerst mal Schluss mit der Ruhe. Gespickt mit einem Sample aus Beethovens Für Elise und Cembalosounds wirkt der Song trotz der innewohnenden Melancholie frisch und unkonventionell. Mit Fright Train– dem wohl bekanntesten Song des Albums, findet auch eine ganz klassisch-konventionelle Ballade mit Klavier und Streichern auf dem Album seinen Platz. Bekannt wurde der Song dadurch, dass dieser in der Serie Grey´s Anatomy Verwendung fand.

Der Stil wird zunehmend elektronischer, bäumt sich auf und fällt wieder in sich zusammen – besonders spürbar in den Songs Break My Heart und Risk It All. Mit Oh My Honey, findet sich eine weitere klassische Ballade auf dem Album, My Biggest Mistake fügt noch knackige Synthies und etwas Gospel hinzu.

Wie so viele andere hätte auch Sara Jackson – Holman einen höheren Bekanntheitsgrad verdient. Nach Abschluss ihrer Österreichtour (u.a. beim ausverkauften Bluebird Festival im Porgy&Bess oder in Heini Staudingers Schuhwerkstatt in Schrems) im November besteht die Hoffnung auf mehr – so hört man doch von weiteren Besuchen im Frühjahr des nächsten Jahres munkeln. Ihr Album Cardiology schafft den Spagat zwischen gefühlvollen Balladen und elektronischen Klängen, zwischen nebeliger Melancholie und schrägen Beats.

Links und Webtipps: