FAREWELL DEAR GHOST: ,,Songs schreiben ist wie Lego bauen“

Erst vor kurzem ist das Album von den Indierockern Farewell Dear Ghost erschienen, mit welchem sie sofort in die FM4 Charts einstiegen. Nun möchten sie auch Amerika und Kanada in ihren Bann ziehen.

Im Rahmen ihres Auftrittes als Support von Bilderbuch im Linzer Posthof hatten wir die Gelgenheit, ihnen ein paar Fragen zu ihrer Karriere und dem Erfolg als Band zu stellen.

subtext.at: Hallo Fearwell Dear Ghost!  Wie geht es euch? Schon Vorfreude auf den Auftritt heute im Anflug? Gibt es vielleicht etwas das ihr noch unbedingt loswerden müsst?
Philipp Szalay: Also erstmals danke fürs Interview. Uns geht es auf jeden Fall sehr gut und auch die Vorfreude ist schon sehr groß, weil wir uns schon echt lange auf den Gig gefreut haben. Wir freuen uns auch besonders, dass wir im Posthof spielen können. Das ist wieder so ein Häkchen auf der To-Do-List, die man langsam abarbeitet. Aber wir haben jetzt glaube ich kein bewegendes Motto, dass wir vor der Show loswerden müssen oder so.

subtext.at: Vor kurzem ist ja euer Debütalbum „We Colour the Night“ erschienen! Wie kam es zu diesem Namen und hat er eine Verbindung zu dem Album?
Philipp Szalay: Ja absolut. Es ist unter anderem eine Zeile der zweiten Single „Fire“ und es war relativ schnell klar, dass diese paar Wörter die ganze Grundstimmung vom Album ausdrücken und zusammenfassen.

subtext.at: Gibt es irgendwelche bestimmten Botschaften, die ihr mit diesem Album an eure Hörerinnen und Hörer vermitteln wollt? Beziehungsweise gibt es irgendwelche speziellen Geschichten und Hintergründe, die in dem Album versteckt sind?
Philipp Szalay:
Es ist auf jeden Fall kein Konzeptalbum. Das heißt es gibt keine große Botschaft die dahintersteht. Und auch die Songs direkt erzählen eigentlich keine Geschichten. Es geht eigentlich um Momente, die etwas auslösen in mir. Also Momente mit denen ich mich beschäftigt habe, ob sie jetzt gut oder schlecht sind. Vor allem auch jene die einen Eindruck hinterlassen haben, aber es werden jetzt keine Geschichten drum herum erzählt sondern Momentaufnahmen die im Album dann als großes und ganzes wirken.

subtext.at: Phillip , du bist ja der Kopf des Projekts und der Songwriter. Wie kommst du zu deinen Ideen und was inspiriert dich beim Texten?
Philipp Szalay: Ich würde jetzt immer gerne eine bessere Antwort geben aber es ist so: Texte passieren. Also es geht immer darum man hat eben irgendeinen Gedanken und findet das dieser es wert ist das man ihn aufschreibt. Um so wie ich arbeite gibt es auch nie diese ganze Idee, also das ich den ganzen Text runter schreibe, sondern immer nur so Fragmente. Also es gibt eine Zeile die ich gut finde und danach ist es wie Lego bauen. Man stückelt nach und nach die Teile zusammen und das ergibt dann wieder einen Song.

subtext.at: Ihr seid ja zurzeit ziemlich am Durchstarten. Ihr tourt durch Österreich, habt eben gerade euer erstes Album veröffentlicht und seid mit dem Song „Fire“ sogar für zwei Wochen auf Platz 1 der FM4 Charts gelandet. Wie fühlt sich dieser Erfolg für euch an? Ist FM4 immer noch der „Plafond“ für Indie in Österreich?
Philipp Szalay: Ich hoffe es ist der Beginn von etwas Größeren. Also es ist sicher nicht so, dass wir jetzt sagen können wenn wir auf FM4 Platz 1 waren müssen wir nie mehr etwas tun, sondern vielmehr eine schöne Bestätigung, dass man in so kurzer Zeit so viel positives Feedback bekommt. Ich meine man wünscht es sich aber man rechnet eben nicht damit, weil man so etwas nicht planen kann.  Aber es ist irrsinnig schön, dass es so passiert ist und das es so schnell passiert ist und wir lassen es jetzt mal auf uns zukommen, wie lange das noch so weitergeht.

subtext.at: Kommen auch hin und wieder Zeiten wo man vom Stress überrollt wird und es sehr anstrengend wird?
Lukas Schneeberger: Nein, eigentlich nicht. Eigentlich bin ich voller Vorfreude den nächsten Gigs gegenüber und freue mich schon richtig darauf, wenn es stressig wird. Im Jänner spielen wir fünf Shows hintereinander, in Deutschland zwei Termine und auf den Stress freue ich mich schon richtig.

subtext.at: Werdet ihr denn auch manchmal auf der Straße von Fans erkannt und angesprochen?
Lukas Schneeberger: Nein, also das ist in Österreich, denke ich, nicht möglich. Also möglich wäre es schon, aber da sollte man in einem anderen Genre arbeiten, vielleicht Schlager.
Philipp Szalay: Angesprochen wird man eigentlich nur von seinen Freunden auf der Straße die sagen „He voi geil, was passiert“. Also vorgekommen ist es noch nicht, das mich jemand gefragt hat: „Hey bist du der von Farewell Dear Ghost?“

subtext.at: Hattet ihr den auch schon mal ein lustiges oder komisches Erlebnis mit einem Fan?
Lukas Schneeberger: Ja lustige, komische aber auch.
Philipp Szalay: Mit Fans aber eher weniger. In der Band macht man viel Blödsinn und die Fans sind halt dann meistens bei der Aftershow Party dabei, wo dann wirklich der Blödsinn gemacht wird.
Lukas Schneeberger: Wo sich das wahre Gesicht der Band zeigt.

subtext.at: Das Jahr 2014 steht ja schon vor der Tür. Habt ihr schon irgendwelche Ziele oder Vorsätze für das neue Jahr?
Philipp Szalay: Vorsätze nicht.
Lukas Schneeberger: Amerika wär schön.
Philipp Szalay: Also es gibt ein paar Sachen, die in Planung sind, die auch passieren werden. Aber man kann das nur bedingt planen. Es wird ja jetzt Ende Jänner das Album auch in Nordamerika und Kanada released. Im Frühjahr planen wir, dass dann Deutschland und Schweiz folgen und dann muss man mal schauen, wie weit die Resonanz vorhanden ist. Also der Plan wär schon im Sommer so viel zu touren wie möglich und wirklich im Herbst vielleicht die Ostküste und Amerika. Das wär schon ein Traum. Aber das steht noch in den Sternen und wir lassen es auf uns zukommen.

 subtext.at: Also wollt ihr dann schon einmal nach Amerika gehen?
Lukas Schneeberger: Ja sicher.
Günther PaulitschBin sofort dabei!
Philipp Szalay: Ja ich glaub der Plan ist mal generell, dass das Projekt, was man geschaffen hat, so große Kreise wie möglich zieht. Ich denke keiner von uns will sich darauf limitieren, dass er sagt, nein wir machen jetzt nur Österreich und Deutschland. Wenn jemand sagt, dass wir nach Finnland kommen sollen, machen wir das auch.

subtext.at: Ist Airplay im Ausland schwieriger zu bekommen, als in Österreich?
Philipp Szalay: Das kann ich noch nicht sagen, weil ich die Erfahrung noch nicht gemacht habe. Was ich sagen kann, ist, dass wir in Österreich eigentlich viel Glück haben, weil wir in Europa eine ziemlich einzigartige Medienstruktur haben. Es gibt denke ich sonst kein Land, das wie beispielsweise FM4 eine bundesweite Abdeckung im Alternativsektor hat, die auch wirklich gut funktioniert. Also im Ausland ist das wahrscheinlich schwieriger, weil man viel mehr darauf schauen muss, da rein zu kommen. Du kannst beispielsweise in Berlin Airplay haben, aber in Hamburg interessiert es keinen mehr.

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